Infizierte in Mönchengladbacher Altenheimen Caritas will Tests für Senioren ausweiten

Mönchengladbach. · Gesundheitsamt lehnt Tests ohne Symptome ab.

 Zwei Bewohner des St. Antonius-Heims starben am vergangenen Wochenende. 26 Bewohner sind infiziert.

Zwei Bewohner des St. Antonius-Heims starben am vergangenen Wochenende. 26 Bewohner sind infiziert.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Um einer Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Altenheimen vorzubeugen, sollten Bewohner und Mitarbeiter von Heimen vorsorglich auf das Virus getestet werden. „Auf jeden Fall wäre das in Heimen sinnvoll, in denen es Infektions-Fälle gab“, sagt Frank Polixa, Geschäftsführer des Mönchengladbacher Caritasverbands. Eine entsprechende Anfrage habe der Verband Montagvormittag an die früher Heimaufsicht genannte Überwachungsbehörde nach dem Wohn- und Teilhabegesetz bei der Stadtverwaltung gerichtet. Eine Antwort lag Polixa am späten Nachmittag noch nicht vor. „Wir bleiben dran“, versicherte Polixa. Der Verband wolle versuchen, das Thema zunächst im Zusammenspiel mit den Behörden anzugehen.

Das Mönchengladbacher Gesundheitsamt werde sich weiter an die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts halten, sagte die Stadtverwaltung am Montagnachmittag. Es werde nur dann getestet, wenn Symptome vorliegen.

Andere Kommunen in Deutschland wollen mittlerweile von diesen Richtlinien abweichen und umfangreicher in Altenheimen testen, um die vom Virus besonders gefährdeten Senioren womöglich besser schützen zu können.

In den Heimen des Mönchengladbacher Caritasverbands gab es bis Montagabend einen bestätigten Corona-Fall. Ein 81-jähriger infizierter Bewohner des Caritaszentrums Pongs ist seit einer Woche im Krankenhaus. Die Angehörigen der übrigen Bewohner seien informiert, sagt Polixa. Bislang habe noch niemand den Wunsch geäußert, einen Angehörigen aus dem Heim in häusliche Pflege zu holen.

Im Sankt Antonius Altenheim in Wickrath sind dagegen alle Bewohner eines Wohnbereichs auf Corona getestet worden, die mit zwei infizierten Mitarbeitern in Kontakt geraten waren. Dies sei auf Veranlassung der Heimleitung geschehen, wie Stadtsprecher Wolfgang Speen am Montag bestätigte.

In dem Wickrather Seniorenheim hatte sich die Lage am Wochenende dramatisch zugespitzt. Zwei mit dem Corona-Virus infizierte Frauen, 90 und 98 Jahre alt, starben. Mindestens weitere 26 Bewohner tragen das Corona-Virus in sich, sechs Testergebnisse standen am Sonntag noch aus.

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