Corona und Kriminalität : Folge des Corona-Virus: Weniger Kriminalität und weniger Unfälle
Krefeld Die Einsatzzahlen der Polizei sinken deutlich. Dies betrifft zum Beispiel Wohnungseinbrüche und Taschendiebstähle.
Das Corona-Virus hat das Leben weltweit auf den Kopf gestellt. Hunderttausende sind mittlerweile erkrankt, tausende sind gestorben. Die Unsicherheit bei vielen Menschen ist groß. Doch in einem Punkt sorgt die Pandemie paradoxerweise für mehr Sicherheit: Die Polizei meldet erkennbar zurückgehende Zahlen bei Unfällen und Kriminalität – auch in Krefeld.
Anhand der Auswertung ist ein Rückgang der Fallzahlen in den Bereichen Wohnungseinbrüche, Taschendiebstähle und Straftaten gegen ältere Menschen festzustellen. Konkret: Für den März 2019 verzeichnete die Polizeistatistik in Krefeld 51 Einbrüche, im März 2020 waren es noch 34. Bei den Taschendiebstählen sanken die Delikte im gleichen Monat um 15 – von 41 auf 26. Und bei den Straftaten gegen ältere Menschen, wozu zum Beispiel der Enkeltrick gehört, sanken die Zahlen von zwölf auf drei.
„Ein Grund für diesen Rückgang können die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Virus sein“, sagt Polizeisprecherin Karin Kretzer. Viele Bürger befänden sich in Kurzarbeit oder zum Beispiel in häuslicher Isolation, was die Tatgelegenheiten – etwa den Wohnungseinbruch – reduziere. „Auch ist zu vermuten, dass bestimmte Tätergruppen, die überörtlich agieren, nicht aktiv sind“, hält sie fest.
Bei den Taschendiebstählen sieht es ganz ähnlich aus. „Die Schließung der Geschäfte führt zu leeren Innenstädten. Auch hierdurch sind Tatgelegenheiten für zum Beispiel den Taschendiebstahl reduziert, was eine Erklärung für den Rückgang der Fallzahlen ist“, erläutert Kretzer.
Die Entwicklung in Krefeld deckt sich mit der Statistik des Landes NRW. Diese verzeichnet für den März 2020 genau 8468 Straftaten in den Bereichen Raub, Taschendiebstahl, Wohnungseinbruchdiebstahl, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen und Häusliche Gewalt. 2019 waren es noch 12 378 und 2018 11 294 Delikte.