Arcaden: Bude redet mit Viersen

Der Essener Mfi-Konzern macht Druck. „Ohne Rechtssicherheit nehmen wir kein Geld in die Hand“, sagt Projektleiter Carsten Faust.

Mönchengladbach. Im Streit zwischen dem Investor Mfi und der Stadt Viersen um die Größe des neuen Shopping-Centers Hindenburgstraße will das Unternehmen auf die Kritiker zugehen und sie zu Gesprächen einladen. Das sagt der für das Projekt zuständige Carsten Faust. Dazu gehöre auch der Viersener Unternehmer Winfried Tackenberg. Der hat Mfi im Zusammenhang mit Zahlen zu der Gesamt-Verkaufsfläche „Trickserei“ vorgehalten.

Auslöser des Streits mit einer möglichen „Arcaden-Klage“ der Nachbarn sind Gutachter-Aussagen. Der von den Viersenern bestellte Experte (Junker+Kruse) ist u.a. der Meinung, dass rund 8000 Quadratmeter für Bekleidung/Textilien/Schuhe im neuen Centro für die Viersener hinnehmbar seien, GMA (Gladbachs Expertenschar) spricht von 12 000 Quadratmetern.

Tackenberg rechnet, dass infolge der Arcaden die Umsatzströme von Viersen nach Gladbach viel größer seien als bisher dargestellt.

Wie auch immer. Die Klage-Drohung aus der Kreisstadt hat OB Norbert Bude (SPD), aber auch Mfi aufgeschreckt. Faust spricht zwar davon, dass das gestrige Treffen mit Spitzen von Mfi und Stadt ein „normales Auftaktgespräch zum Jahresstart“ gewesen sei. Doch intern ging es zur Sache. Bude mochte sich auf Anfrage nicht zu Inhalten äußern.

Mfi, das über 140 Millionen Euro investieren will, möchte bis Ende März einen rechtsverbindlichen Bebauungsplan vorliegen haben. Auch deshalb, weil Zahlungen für Grundstücke, die für die Arcaden nötig sind, anfallen. Faust: „Wir sind auf der Spur, nehmen aber ohne Rechtssicherheit kein Geld in die Hand.“

Die Spur würde man bei einer Klage mit langer Dauer verlassen. Das Center wäre gefährdet, könnte nicht, wie von Mfi gefordert, 2014 eröffnet werden.

Nach WZ-Informationen will Bude nun mit dem Viersener Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) und dem dortigen Ältestenrat reden. Das Ziel: keine Klage, damit Mfi bei der Stange bleibt.

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