Stadtgeflüster: Grüne Bänke – braune Plakate

Wie eine Gartendusche zur Attraktion wird und warum’s vom Flüsterer ein Fässchen Bier zur Wahlparty gab.

Willich/Tönisvorst. Es grünt so grün... Eine schöne Zeile aus dem Musical "My fair Lady". Aber wenn überwuchernd grünt ist’s auch nicht wirklich schön. Das ist bei einer Parkbank am Neersener Schloss derzeit der Fall. Da schießen die erwähnten Gewächse so ins Kraut wie sonst nur die Spekulationen in der Politik. Da müsste vielleicht jemand mal zupfen.

Der Tönisvorster Prinz Karneval ist verschwunden und bleibt es auch. Und seine sonstige Präsenz nimmt ab. Denn im Schaukasten des "Wirichs-Jätzke", wo er im Bild bei einer Veranstaltung in Willich noch bis vor kurzem zu bewundern war, hängt keines der Fotos mehr. Statt dessen klebt dort ein Aushang der Tönisvorster Karnevalisten mit dem Aufruf, sich doch für die nächste Session zur Verfügung zu stellen.

Statt eines Prinzen würde man auch ein Dreigestirn wie in Köln proklamieren. Es kämen aber auch gegebenenfalls drei Frauen in Frage. Das könnten dann ja drei Prinzessinnen sein. Noch zu klären wäre, ob man künftig noch Helau als Schlachtruf rufen darf oder Tönisvorst Alaaf. Vielleicht bleibt es ja auch beim einheimischen "Klappertüüt".

Für Gesprächsstoff sorgt in diesen Tagen ein Zahnarzt in der Stadt Willich. Soll der Mann doch angeblich eine gläserne Dusche im Garten eingebaut haben, die seitdem zum beliebten Ausflug-ziel von mit Ferngläsern bewaffneten, äh, Naturfreunden geworden ist. Da der Stadtflüsterer sich noch nicht selbst überzeugen konnte, wollen wir dies vorerst als bloßes Märchen betrachten.

Ganz sicher ist: Josef Heyes hat in dieser Woche was zu feiern. Der Willicher Bürgermeister wird am Mittwoch 61 Jahre alt. Ob er wohl Zeit findet, trotz Wahlkampf-Stress ein Stück Geburtstagstorte zu genießen?

Über das Lob des WZ-Fotografen für ihre Wahlplakate hat sich die Tönisvorster SPD letzte Woche sehr gefreut. Eine kleine Korrektur hat deren Chef Hans-Joachim Kremser dennoch: "Die Fotos sind nicht von einer Mönchengladbacher Agentur aufgenommen worden.

Sondern sie wurden lediglich in Gladbach geschossen." Warum legt der Mann, ganz uneitel wie er ist, Wert auf diese Feststellung? Nun, die ganze Plakat-Kampagne ist auf seinem Mist gewachsen, sprich: er hat sie entworfen. Dass er da das Löbchen haben wollte, ist doch wohl klar, oder?

Gleich in Häufung waren sie letzte Woche auf dem Markt in Willich zu sehen: Rollstuhl fahrende Senioren. Wo kamen so viele auf einmal her? Diese Frage stellten sich zahlreiche Marktbesucher. Des Rätsels Lösung: Die Damen und Herren sind Bewohner des DRK-Seniorenheims Moosheide. Und sie hatten sich halt auf Tour gemacht.

Schon mal Bürgermeister üben - das durfte am Montag der Tönisvorster SPD-Kandidat Uwe Leuchtenberg, der ja bekanntlich bisher Vize-Bürgermeister ist. Er hatte mitbekommen, dass ausgerechnet am jüdischen Friedhof in St.Tönis ein Plakat der rechtsradikalen NPD hing. Und weil dort überhaupt keine Wahlwerbung hängen darf, klemmte "Uns Uwe" das Teil am Montag ab. Informiert war natürlich auch das Rechtsamt der Stadt in Gestalt von Thomas Goßen, in Personalunion Kandidat der CDU. Schön, dass sich beide in dieser Hinsicht so einig sind.

Es ist erledigt. Der Stadtflüsterer hat einen ausgegeben. Blicken wir zurück. Da war doch neulich an dieser Stelle aus dem designierten UWT-Fraktionschef Peter Lambertz ein Paul gemacht worden.

Worauf hin unsere Redaktion gefragt hatte, wie der Flüsterer das wieder gut machen sollte. Daraufhin war der Vorschlag an uns heran getragen worden, doch einen auszugeben. Am Sonntag hatte Paul, pardon: Peter Lambertz, zur Party in seinem Wahlkreis geladen, im Wendehammer vor seiner Haustür an der Benrader Straße. Und für den Stadtflüsterer, der nicht persönlich kommen konnte, überreichte WZ-Mitarbeiter Helmut Cames einen symbolischen Scheck für ein kleines Fässchen Bier. Prost!

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