Der neue Markt in Alt-Willich : Vandalismus: Ärger über Farbe auf Markt
Willich. Unbekannte haben neuen Marktplatz vor Eröffnung mit blauer Farbe beschmiert.
„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey, kurz nachdem Pfarrer Jürgen Lenzen und Diakonin Regina Löwenstein-Hausmann den neu gestalteten Marktplatz feierlich eingeweiht hatten. Das sahen die zahlreichen Gäste offenbar ähnlich. Umso verärgerter waren die Menschen über einen Vandalismus: In der Nacht zu Samstag hatten Unbekannte den frisch verlegten portugiesischen Granitboden auf einer Länge von rund 25 Metern mit blauer Farbe beschmiert.
Die Willicherin Andrea Kiontke gehörte zu den Besuchern: „Ich war zwar gegen die Fällung der Kugelahorn-Bäume, aber das Ergebnis finde ich in Ordnung.“ Von ihrem 18-jährigen Sohn wisse sie, dass die jungen Leute den neuen Platz sehr gut annehmen. Die Farbschmiereien kommentierte sie so: „Ich bin entsetzt über diese Schweinerei.“ Der stellvertretende Bürgermeister Dietmar Winkels erklärte: „Wenn man den Täter kriegen würde, müsste der die Schmierereien eigenhändig mit der Zahnbürste beseitigen.“ Der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch erklärte, Spezialisten würden versuchen, die blaue Farbspur zu entfernen – falls dies nicht gelinge, müssten die entsprechenden Steine ausgetauscht werden.
Bürgermeister Heyes hat die Baumfällungen erneut verteidigt
Bürgermeister Josef Heyes ließ noch einmal den langen Weg von den ersten Planungen bis zur Fertigstellung Revue passieren. Am Integrierten Handlungskonzept für den Kaiserplatz und den Marktplatz hätten Anwohner, Eigentümer, der Einzelhandel und die Versorgungsträger mitgewirkt. Heyes verteidigte die umstrittene Fällung der Kugelahorn-Bäume: Sie seien nicht gleichmäßig gewachsen. Der Bürgermeister freute sich, dass trotz des zeitraubenden Bürgerentscheids gegen die Abholzung der Bäume die Umgestaltung rechtzeitig fertig geworden ist.
Erleichtert sind vor allem die Schützen, die ihr Schützenfest im Juli wieder am gewohnten Ort feiern können. Schützenpräsident Joachim Kothen gestand, er habe schon gezittert. Das Ergebnis beurteilte er mehr als positiv: „Ich bin begeistert, es ist ein sehr heller, offener Platz.“ Der Planungsausschuss-Vorsitzende Christian Pakusch, der auf Krücken ging, scherzte, er wolle nicht die Barrierefreiheit testen. Die Umgestaltung sei sehr, sehr gut gelungen. Auch vor dem Hintergrund des Vandalismus erklärte er: „Das ist unser Marktplatz, da sind wir stolz drauf.“ Dafür gab“s Applaus.
Bobbycar-Aktion lobte die Autofreiheit auf dem Markt
Nach den Festreden gab es leckere Happen und Sekt für alle Besucher. Außerdem eroberten 56 Kinder mit knallroten Bobbycars den Platz. Besonders das Wasserspiel hatte es ihnen angetan, sie fuhren immer wieder durch die „Waschstraße“.