Stadtkulturbund Tönisvorst Humorvolle Punktlandung zwischen den Jahren in Vorst

Vorst · Programm vor fast ausverkauftem Haus mit Moderator Rüdiger Höfken und drei Kabarettisten.

 Der Krefelder Kabarettist Rüdiger Höfken hatte drei Gäste ins Haus Vorst mitgebracht.

Der Krefelder Kabarettist Rüdiger Höfken hatte drei Gäste ins Haus Vorst mitgebracht.

Foto: Norbert Prümen (nop)

. „Lachen, speisen, trinken“ hieß es am Samstag im fast ausverkauften Saal des Hauses Vorst. Vorster, St. Töniser und Kabarett-Freunde von weiter her hatten sich auf den Weg in die gute Stube von Vorst gemacht, um den pointierten Abend zwischen den Jahren, den der Stadtkulturbund organisiert hat, zu genießen. Und dies in mehrfacher Hinsicht.

Denn nicht nur für die Ohren gab es etwas. Es wurden sehr viele Sinne angesprochen – auch die Geschmackssinne. Denn die Küche des Hauses hatte Leckereien im Angebot, die, verbunden mit einem kühlen Getränk, der Vorfreude auf zwei Stunden Unterhaltung eine gute Grundlage boten.

Moderator Rüdiger Höfken bereitete die Bühne

Auch die Protagonisten des Abends, die vom Krefelder Wohnzimmertheater Podio präsentiert wurden, lobten die gute Verpflegung im Backstagebereich.

Pünktlich kündigte sich Moderator Rüdiger Höfken selbst an und stürmte gleich die Bühne. Er ließ das gerade vergangene Weihnachtsfest ein wenig Revue passieren. Erinnerte an die Haushalte, die vor Weihnachten für gefühlte 30 Tage einkauften, wo das Fest doch nur drei Tage dauerte. „Die Kühlschränke müssen noch voll sein.“

Erinnerung an Helmut Kohls
erste Bundestagswahl

Für sich blickte er auf einen besonderen Geburtstag zurück – seinen 54. Drei Mal volljährig sei er jetzt. Höfken erinnerte sich an einen besonderen Tag in seinem Leben – der ersten Bundestagswahl unter Kohl. Seine erste eigene Wahl war es damals auch. Ein heute fast unvorstellbares Ergebnis von beinahe 49 Prozent wurde erreicht. Ein solches wünschte er, politisch neutral wie er unterstrich, auch AKK. Aus einem einzigen Grund: „Ich möchte das dumme Gesicht von Friedrich Merz sehen.“

Höfken kritisierte, dass es sehr einfach sei, aus der zweiten Reihe zu fordern und zu kritisieren, ohne jegliche Verantwortung zu tragen.

So vorbereitet überließ er die Bühne seinen drei Mitstreitern – Udo Wolff, Amjad und Johannes Kirchberg. Sie unterhielten – jeder für sich auf unterschiedliche Art – das Publikum bestens.

Amjad, Kind des Münsterlandes, präsentierte sich als Palästinenser. Er schlich mit seinem arabischen Aussehen und einem Rucksack durchs Publikum, griff am Abend auch an. Seine Ziele waren Vorurteile. Amjad setzte seine Mission – Lachen verbreiten, Angst vermeiden – gekonnt um und arbeitete sich an kulturellen Unterschieden der arabischen und deutschen Kultur ab.

Nicht nur Text gab es bei Johannes Kirchberg, sondern auch Musik. Er kann ein abgeschlossenes Musikstudium vorweisen. Mit und ohne musikalische Untermalung präsentierte er Auszüge aus seinen Programmen.

Was auch Udo Wolff tat, dem es besonders die Entwicklung der Kinder im Allgemeinen, seiner Töchter aber im Besonderen angetan hat. So berichtete er, dass seine Jüngste sich zwei Stunden im Bad einschloss – um vor dem Spiegel für Selfies zu posen. „Da kauft man sich hochtechnische Geräte und macht sich damit zum Affen“ stellte er frustriert fest.

Er hielt seinen, wie er meinte, bewegungsfaulen Töchtern den Spiegel vor. Etwas mehr als ein Kilometer zur Schule? Zu Fuß? Für sie „zu viel“. Sie wurden gebracht, von der Mama – weil Bus ist für Asis!

Kinder von der Schule
abholen – zu Fuß

Papa Wolff versprach im letzten Sommer, sie abzuholen. Am Schultor, weil viele Eltern ja auch mal bis zum Eingang führen. Er wartete am Tor, im Schatten eines Baumes. Das Auto stand zu Hause – Versprechen gehalten, Töchter frustriert.

Aber deren Rache kam, wenn auch weniger geplant. Denn sei es vorher die Hölle für ihn gewesen, in einem schwedischen Möbelhaus einzukaufen – die Hölle heute sei mit Töchtern im Drogeriemarkt einzukaufen.

Kabarett im Haus Vorst wird es nach den Karnevalstagen wieder geben, auch präsentiert vom Wohnzimmertheater Podio. An Aschermittwoch, 26. Februar, steht Rüdiger Höfken erneut als Moderator auf der Bühne und wird mit Christian Hirdes, Markus Schimpp sowie Henning Ruwe und Martin Valenska gleich vier Begleiter dabei haben. Karten sind noch zu haben.

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