Stadtentwicklung: 2000 Neubürger müssen her

Nettetal muss zur Zukunftssicherung rund 1000 Arbeitskräfte aus den Ballungszentren anlocken.

Nettetal. Neue Bürger braucht die Stadt: Wenn Nettetal die Einwohnerverluste ausgleichen und die wirtschaftliche Zukunft sichern will, müssten sich möglichst bald rund 2000 Neubürger ansiedeln. Das stellte Stadtplaner Kunibert Wachten vom Dortmunder Büro Scheuvens und Wachten am Dienstagabend im Ausschuss für Stadtplanung klar. Er präsentierte den Entwurf zum Stadtentwicklungskonzept.

„1000 neue Arbeitsplätze wären gut“, meinte Wachten. Geeigneter Bau- und Wohnraum für Fachkräfte und ihre Familien sei genug vorhanden: Über 80 Hektar seien im Flächennutzungsplan als mögliches Bauland ausgewiesen, gebraucht würden nur 40 Hektar. Das sei bereits in den von Wachtens Büro begleiteten Stadtteilforen mit engagierten Bürgern deutlich geworden.

Günstige Voraussetzungen also, um aus den Ballungszentren am Rhein und in den benachbarten Niederlanden Fachkräfte mit ihren Familien anzulocken. Andererseits müssten die Arbeitsplätze erst mal her. Und da kommen die Ortsteile ins Spiel: „Die gesamtstädtischen Entwicklungen sind Schall und Rauch ohne die Beiträge der Stadtteile“, analysierte Wachten.

„Kaldenkirchen ist ein starker Ort“, sagte der Stadtplaner als Beispiel, nannte neben dem Einzelhandel dort vor allem ausgewiesene Gewerbeflächen. Ohne das deutsch-niederländische Gewerbegebiet Venete namentlich zu nennen, mahnte er, es müssten sich allerdings auch endlich Firmen dort ansiedeln.

Natur und Erholungsfaktor um die Nette und ihre Seen als Bindeglied der Ortsteile — Nettetal hat nach Meinung von Wachten einiges an Attraktivität zu bieten: „So wasserreich ist keine Kommune in der Region.“

Entscheidend seien nun die Konsequenzen aus den Erkenntnissen. „Was packen wir nun konkret an?“, wollte Guido Gahlings (Grüne) deshalb wissen. Gerade den Bürgern, die sich in den Stadtteilforen zum Leitziel-Prozess „2015 plus“ eingebracht hätten, wolle man Ergebnisse präsentieren.

Dazu diene nun, erläuterte Ausschussvorsitzender Ingo Heymann (CDU), eine Klausurtagung des Arbeitskreises Stadtentwicklungskonzept mit dem Büro Wachten im Januar 2014. Danach soll es in Bürgerforen um konkrete Schritte der Stadtentwicklung gehen.

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