Nach Durchsuchung in Nettetal Fahnder sprengen Internet-Drogenring - Versand vor allem aus NRW

Köln · In drei Jahren sollen sie etwa 2,7 Millionen Euro eingenommen haben: Ermittler haben eine Gruppe mutmaßlicher Online-Drogenhändler geschnappt. Für Bestellungen sollen sie Schokoriegel eingesetzt haben. Der Versand erfolgte vor allem aus NRW.

 Die Drogen sind über das Internet verkauft worden.

Die Drogen sind über das Internet verkauft worden.

Foto: dpa/Oliver Berg

Deutsche und niederländische Ermittler haben einen Ring von Online-Drogenhändlern gesprengt. Vier Niederländer im Alter von 26, 31, 65 und 66 Jahren kamen in Haft, wie die Kölner Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte. Sie sollen den Shop rund drei Jahre lang unterhalten und dabei etwa 2,7 Millionen Euro eingenommen haben.

Die Männer wurden bereits am vergangenen Mittwoch in den Niederlanden und Kroatien verhaftet. „Das ist einer unserer größten Schläge gegen Drogenhandel im Netz“, sagte Markus Hartmann, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime NRW.

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft vertrieben die Männer die Drogen über die offen erreichbare Plattform. Dazu schickten sie ihren Kunden in Deutschland und anderen Ländern zunächst Schokoriegel, auf denen Bestell-Codes für den eigentlichen Drogenkauf standen. Die Substanzen versandten sie dann aus Postfilialen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet, vor allem in NRW.

Ein Objekt in Nettetal ist durchsucht worden

„Die Täter sind international vernetzt - die Strafverfolger dürfen ihnen insoweit in nichts nachstehen“, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) bei der Vorstellung der bisherigen Ermittlungsergebnisse. Über ein Jahr hatten deutsche und niederländische Behörden gegen die Shop-Betreiber ermittelt.

Am vergangenen Mittwoch durchsuchten die Fahnder zwölf Wohn- und Geschäftsräume in den Niederlanden und ein Objekt in Nettetal (Kreis Viersen). Dabei fanden sie unter anderem mehrere Kilogramm verschiedener synthetischer Substanzen sowie 40 000 Euro Bargeld. Die Tatverdächtigen sollen demnächst nach Deutschland ausgeliefert werden, sagte Oberstaatsanwalt Hartmann.

(dpa)
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