Kein Verdachtsfall in Viersen Kreis Viersen beruft Krisenstab zu Corona-Virus ein

Kreis Viersen · Es gibt weiterhin keinen Verdachtsfall im Kreis Viersen. Den Behörden sind aber drei Personen bekannt, die mit Erkrankten in Kontakt standen.

 Bisher gab es noch keine positive Probe zum Corona-Virus aus dem Kreis Viersen.

Bisher gab es noch keine positive Probe zum Corona-Virus aus dem Kreis Viersen.

Foto: dpa/Christophe Gateau

„Wir sind noch immer in der glücklichen Lage, dass es im Kreisgebiet keinen Verdachtsfall gibt.“ Dieses Zitat von Landrat Andreas Coenen verschickte die Pressestelle des Kreises Viersen am Freitag in Sachen Corona-Virus. „Aber: Wir nehmen die Lage sehr ernst. Deswegen habe ich entschieden, den Krisenstab des Kreises einzuberufen. Damit bereiten wir uns angemessen auf einen möglichen Ernstfall vor“, so Coenen. Der Krisenstab sei in einem solchen Fall für die Koordination der Maßnahmen und für die Weitergabe gesicherter Informationen an die Bevölkerung zuständig.

Im Krisenstab seien Vertreter des Gesundheitsamtes, des Amtes für Bevölkerungsschutz, des Ordnungsamtes, der Feuerwehren, der Polizei und des Rettungsdienstes. Er wird von Dezernentin Katarina Esser geleitet. Zurzeit (Stand: Freitag, 28. Februar 2020, 16 Uhr) gebe es keine begründeten Verdachtsfälle im Kreisgebiet. „Aktuell gibt es drei gemeldete Personen, die in Kontakt mit einer erkrankten Person standen. Diesen Hinweisen geht der Kreis Viersen nach“, heißt es in einer Pressemitteilung von Freitagnachmittag. Bei der Eingruppierung verwendet der Kreis Viersen nach eigenen Angaben die offizielle Einteilung des Robert-Koch-Instituts: „Bei Verdachtsfällen handelt es sich lediglich um eine Vermutung des Patienten, er könne mit dem Virus infiziert sein. Diese Fälle werden den Behörden nicht gemeldet. Bei begründeten Verdachtsfällen hat der Patient Krankheitssymptome und Kontakt zu möglichen erkrankten Personen gehabt. Diese Fälle werden dem Kreis gemeldet. Sobald der Test auf das Corona-Virus positiv ausgefallen ist, spricht man von einem nachgewiesen Fall. Er wird dem Kreisgesundheitsamt gemeldet.“

Am Donnerstag hatte es in Willich und Oedt Unruhe gegeben, weil dort jeweils Gerüchte aufgekommen waren, dass Verdachtsfälle vorliegen. In Oedt wurde das Gerücht dadurch befeuert, dass jemand ein Foto von einem Rettungswagen-Einsatz vor einer Arztpraxis im sozialen Netzwerk Facebook hochgeladen hatte. Darauf war zu sehen, dass Sanitäter in Schutzanzügen und mit Atemmasken im Einsatz waren, um einen Patienten aus der Praxis abzuholen. Am Donnerstagabend und am Freitag machte der Kreis Viersen aber deutlich, dass es aktuell keinen Corona-Verdachtsfall gebe.

Am Freitag stellte die WZ die Anfrage, um welcher Art Einsatz es sich in Oedt gehandelt habe. Dazu die Antwort vom Kreis Viersen: „Nicht in jedem Fall, in dem Mitarbeiter des Rettungsdienstes Schutzkleidung tragen, muss es sich um einen Verdacht auf Infektion mit dem Corona-Virus handeln. Aus Arbeitsschutzgründen legen die Rettungskräfte bei Verdacht auf jegliche Infektionen diese Kleidung an.“

(tkl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort