Kommentar Stichwahl in Grefrath Pragmatischer Macher

Nach der ersten Wahl war Stefan Schumeckers mit knapp 45 Prozent als klarer Favorit in die Stichwahl gestartet. Am Ende war es denkbar knapp. Jens Ernesti hat besonders in Oedt mit großem Engagement viele Wähler mobilisieren können.

Bei einer recht guten Wahlbeteiligung reichte es aber nicht, die Aufholjagd zu gewinnen.

Mit Blick auf die baulichen Aufgaben, die in den nächsten Jahren auf die Gemeinde zukommen, ist die Wahl des Ingenieurs nicht die schlechteste. Schumeckers hat gute und innovative Ideen im Wahlkampf eingebracht, ob es nun um Schulsanierungen, Modernisierung des Rathauses, Sport oder Marketing geht.

Außer der CDU hatten sich alle anderen Fraktionen im Rat für Jens Ernesti ausgesprochen. Doch Sorgen, dass Grefrath nun einen reinen CDU-Bürgermeister bekommt, muss man sich wohl nicht machen. Zumindest hat sich Schumeckers im Wahlkampf als pragmatischer Macher präsentiert. Auch Schumeckers hat wie Ernesti dafür geworben, die Bürger bei Entscheidungen mehr einzubinden – das war eines der großen Themen des Wahlkampfes, für dessen Realisierung die überraschend starke GOVM-Fraktion sicher sorgen wird. Allerdings ist Schumeckers mit seiner eher nüchternen und sachlichen Art noch nicht als großer „Mitnehmer“ in Erscheinung getreten. Ernesti tritt deutlich gewinnender und begeisternder auf. Im Idealfall schafft es der neue Chef seinen Wirtschaftsförderer so einzubinden, dass sie sich gut ergänzen, dass sie gemeinsam die konstruktiv mitarbeitenden Ratsfraktionen und Bürger in die Prozesse einbeziehen, interkommunale Zusammenarbeit anschieben und so die Gemeinde nach vorne bringen. An Themen mangelt es in den nächsten Jahren sicher nicht.

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