Altstadtring als Fahrrad-Promenade : Konzept sieht Radspur auf dem Ring vor
Kempen. Bereits jetzt liegt der Radler-Anteil im Stadtverkehr Kempens bei 35 Prozent. Das Radverkehrskonzept soll das steigern.
Mit dem neuen Radverkehrskonzept soll das schon jetzt als fahrradfreundlich geltende Kempen noch attraktiver werden. Vor mehr als 20 Jahren hatte die Stadt ein erstes Konzept für den Radverkehr erstellen lassen. Seit Anfang 2018 arbeiten Experten inzwischen an einer Fortschreibung dieses Plans. Derzeit befindet man sich auf der Zielgeraden: Noch in diesem Jahr soll das neue Konzept im Stadtrat beschlossen werden.
Am Montag fand ein letzter öffentlicher Workshop mit Bürgern statt. Rund 80 Interessierte diskutierten zu vier Themenfeldern mit den Experten in der Mensa des Schulzentrums. Auf besonders großes Interesse stieß der Vorschlag der Experten, den Altstadtring zu einer Fahrrad-Promenade umzubauen.
Am vergangenen Freitag waren sie wieder unterwegs, Mitglieder der Bürgerinitiative „Fahrradstadt Kempen“ und deren Sympathisanten. Auf ihrem Weg vom Buttermarkt durch die Innenstadt radelten sie auch über den Altstadtring. Da allerdings unter Begleitung von Polizeifahrzeugen, denn noch ist es viel zu gefährlich, auf der Fahrbahn zu radeln. Für Radfahrer und Fußgänger gibt es entlang des rund zwei Kilometer langen Rings einen Weg. Der ist aber für schnell fahrende Radler nicht breit genug, zudem kommt es dort immer wieder zu gefährlichen Situationen für Fußgänger.
Fahrradstraßen erhöhen die Attraktivität des Verkehrsmittels
Will man in Kempen künftig noch mehr Menschen aufs Rad bringen, braucht man mehr Fahrradstraßen oder Fahrspuren für Radler. Zu diesem Urteil kommen die Experten der beiden Büros Planersocietät aus Dortmund und VIA aus Köln. Sie haben sich in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Radverkehr in Kempen und seinen Stadtteilen beschäftigt, haben mit Radfahrern gesprochen. Es gab eine Radtour mit interessierten Bürgern, bei der kritische Punkte für Radler im Stadtgebiet angefahren und unter die Lupe genommen wurden. Zudem konnten Bürger online ihre Ideen und Wünsche einbringen. Im März gab es dann auch einen ersten Workshop mit Bürgerbeteiligung.
Sämtliche Ergebnisse haben die Gutachter in ihre nun vorgelegten Vorschläge eingearbeitet. Grundsätzlich hätten sie von der Stadt keine Vorgaben erhalten, in welche Richtung ihr Konzept möglicherweise gehen sollte. „Es gab keine Denkverbote“, sagte Expertin Andrea Fromberg. Es sollte ein unverschränkter Blick von außen auf das bestehende Radverkehrsnetz geworfen werden, betonte sie.