Oedter Heimatverein Was hat das Grundgesetz der Bundesrepublik mit Oedt zu tun?

Oedt · Antworten auf Fragen wie diese bekommen die Leser der neuesten Ausgabe des „Üdsche Heimatblättsche“.

Gemeinsam mit Bürgermeister Manfred Lommetz (2.v.r.) präsentierten die Beteiligten das neue „Üdsche Heimatblättsche“ im Oedter Rathaus.

Gemeinsam mit Bürgermeister Manfred Lommetz (2.v.r.) präsentierten die Beteiligten das neue „Üdsche Heimatblättsche“ im Oedter Rathaus.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Als im Mai 1949 das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland feierlich unterzeichnet wurde, wurde dafür ein prachtvolles Tintenfass von Köln nach Bonn gebracht, um der Zeremonie einen festlichen Rahmen zu geben. Hergestellt hatte dieses Tintenfass ein Oedter: Alois Kreiten, der 1856 in Oedt geboren worden war. Über das Leben des Goldschmieds ist nicht viel bekannt. Aber er betrieb eine Goldschmiede-Werkstatt in Köln. Heute steht das Tintenfass im Haus der Geschichte in Bonn. Und dass die Herkunft des Erschaffers nun in seiner Heimat etwas bekannter wird, ist Irmgard Jeffré zu verdanken, die dazu einen Beitrag für das „Üdsche Heimatblättsche 2019“ geschrieben hat.

Es ist einer von 16 Texten, die verschiedene Autoren zur 14. Auflage dieses Hefts beigetragen haben. Der Heimatverein Oedt hat es herausgegeben. Für die Zusammenstellung und Layout war der Vorsitzende Karl A. Willmen zuständig. Er freute sich, dass das Heft in diesem Jahr dank einer Förderung durch das Landesprojekt „Heimat-Scheck“ zum ersten Mal komplett in Farbe gedruckt werden konnte und mit 196 Seiten sehr umfangreich ist.

Der Vorsitzende des 570 Mitglieder starken Heimatvereins hat sich selbst um die Zusammenstellung der Chronik der St. Vitus-Pfarre von 1950 bis 1964 verdient gemacht, die nun im Heft nachzulesen ist.

Alfred Knorr und Heinrich Lennackers haben sich in einem Aufsatz Mülhausen und seinen Dorfbewohnern zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewidmet. Ferdi Gielen hat gleich mehrere Aufsätze beigesteuert und blickt zurück auf Begebenheiten zum ersten Oedter Schützenfest nach dem Krieg 1955, Tabakanbau im eigenen Garten und die „Jiep“, die Steinschleuder, für deren Bau man damals kurz nach dem Krieg besonderes Material brauchte. Die dünnen Drainage-Schläuche aus dem englischen Lazarett, so kann man es bei Gielen nachlesen, eigneten sich ganz hervorragend. Auch von fehlgeleiteten „ballistischen Schießübungen“, die im Dachflächenfenster der Nachbar landeten, liest man dort.

Der frühere Leiter der Grefrather Gemeinschaftsgrundschule, Hans Fenten, steuerte Anekdoten aus dem Leben eines Lehrers zum Heimatblättchen bei, Johanna Hütter und Margot Erens eine Spruchsammlung für die Kinder und Enkel.

Auch ein Projekt der Liebfrauenschule ist vertreten

Ein weiterer Text beschreibt das Schülerprojekt der Liebfrauenschule zum früheren St. Vitus-Hospital Oedt. Die Geschichts-AG des Gymnasiums hatte zu dem 1894 eröffneten Hospital recherchiert. Dazu erfährt man etwas über Feldhasen von Wolfgang Bertges sowie über Kohl- und Blaumeisen und Löwenzahn von Edeltraud Spee. Ein Rückblick auf die Aktivitäten des Heimatvereins im vergangenen Jahr mit vielen Bildern darf natürlich auch nicht fehlen.

Karl Willmen freute sich besonders, dass er den St. Huberter Heimatdichter Jupp Pasch gewinnen konnte, Gedichte für das Üdsche Heimatblättsche beizusteuern. Mit „Hörsches“ und „Ent nähste Johr“ sind darin zwei Texte aus Paschs Buch „Dat wor et“ zu finden. Für alle, die des Plattdeutschen nicht so mächtig sind, gibt es dazu noch eine hochdeutsche Übersetzung: „Leise“ und „Im nächsten Jahr“.

Das Üdsche Heimatblättsche 2019 ist zu den Öffnungszeiten in der Burg Uda und im Heimatmuseum im Oedter Rathaus sowie bei Karl A. Willmen erhältlich und kostet fünf Euro. Weitere Infos:

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