Chemie und Physik– nicht nur graue Theorie

Alle zwei Jahre lädt das Kempener Duesberg-Gymnasium Firmen ein. Diese informieren über Produkte und Ausbildung.

Kempen. "Es gibt keinen Grund für Scheu vor Chemie und Physik. Das möchten wir den Kindern zeigen und sie für Technik begeistern", erklärt Irmgard Linssen, Biologie- und Chemielehrerin am Luise-von-Duesberg Gymnasium (LvD). Am Samstag stellten sich die Fachhochschule Krefeld und 24 geladene Firmen aus Kempen und Umgebung vor, präsentierten ihre Entwicklungen und informierten über Ausbildungschancen.

Wie Sarah Hinz (21), die bei der Krefelder Firma Voith, einem Papiermaschinenhersteller, eine kooperative Ingenieur-Ausbildung (Kia) macht. "Das bedeutet, ich verbringe drei Tage der Woche mit meiner Ausbildung im Betrieb und an zweien studiere ich Maschinenbau an der Fachhochschule.

Die Mischung ist interessant. Momentan sind wir dabei, die größte Papiermaschine der Welt zu bauen. Wenn die Einzelteile, die auch in unseren anderen Standorten gebaut werden, fertig sind, fliegt ein Voith-Team nach China, um die Anlage aufzubauen", schildert Sarah.

Voith in Krefeld bildet auch mehr junge Menschen aus, sagt Sarah: Während die Firma vor zwei Jahren 13Schulabgänger einstellte, waren es 2007 bereits 19 und in diesem Jahr 21. "Seit 2000 kommen wir alle zwei Jahre hierher. Dieser Tag ist perfekt, um jungen Menschen das große Feld der Technik näher zu bringen", sagt Heinz-Friedrich Kammen, Geschäftsführer von Voith Krefeld.

Das LvD selbst stellt auch aus: Unter der Leitung von Irmgard Linssen und Wolfgang Panten gibt es zwölf Gruppen, die an "Jugend-forscht"-Projekten arbeiten. Darunter sind Kathi Klüber (10) und Lena Kiparski (10), die die Agressivität eines Kaugummis untersuchen.

"Wenn man draufbeißt, schmeckt es zuerst ganz sauer, wird danach aber süß. Wir haben diese chemische Reaktion untersucht und herausgefunden, dass das untersuchte Kaugummi schädlich und nicht zu empfehlen ist", erklären die beiden. "Es ist großartig wie die Kinder spielerisch für Naturwissenschaften begeistert werden", sagt Uschi Klüber, Kathis Mutter.

Für die Kempener Firma Richter stellen Franziska Rosellen (18) und Matthias Vermöhlen aus. "Ich kann jedem nur empfehlen, ein Praktikum in der Branche zu machen oder mal in den Ferien in der Firma zu arbeiten. So kann man am besten testen, ob der geplante Job was für einen ist", findet Matthias.

Risikoreich wurde es auf dem Schulhof des Gymnasiums. Das Technische Hilfswerk (THW) probte die Höhen-Rettung eines Menschen. "Wir rücken aus, wenn die Feuerwehr überfordert ist. Heute stellen wir unsere Geräte vor, denn auch bei uns gibt es Technik", so Christian Gehlen vom THW.

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