Kommunalwahl CDU Kempen: Geschlossen in die Richtungswahl

Kempen · Kämpferisch stimmte sich die CDU um ihren Kandidaten Philipp Kraft auf die Kommunalwahl ein. Die 20 Bewerber um ein Direktmandat in Kempen erhielten überwiegend positive Ergebnisse.

 Vorsitzender und Bürgermeister-Kandidat Philipp Kraft (mit angedeuteter Merkel-Raute) weiß die Kempener CDU derzeit hinter sich.

Vorsitzender und Bürgermeister-Kandidat Philipp Kraft (mit angedeuteter Merkel-Raute) weiß die Kempener CDU derzeit hinter sich.

Foto: CDU Kempen

Nicht nur die erfahrenen CDU-Haudegen spüren etwas. Im gesamten Kempener Stadtverband herrscht die Stimmung vor, dass es ein völlig anderer Wahlkampf ist als in der Vergangenheit. Bei der Kommunalwahl im September wird die CDU nicht wie selbstverständlich alle 20 Direktmandate gewinnen. Und sie wird auch nicht wie selbstverständlich den Bürgermeister stellen. Daher waren die Verantwortlichen um den Vorsitzenden und Bürgermeister-Kandidaten Philipp Kraft bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend bemüht, Kampfeswille und Geschlossenheit zu demonstrieren. Mit Erfolg: In Gesprächen mit Mitgliedern im Kolpinghaus war spürbar, dass die CDU den Kampf gegen den parteilosen Stadtsprecher Christoph Dellmans und seine Unterstützerparteien SPD und Grüne annehmen wird.

So war es in der Tat ein Haudegen, der in seiner Vorstellung bei der Bewerbung um eine Direktkandidatur lauter und kämpferischer wurde. „Diese Wahl ist so wichtig und wir müssen hart kämpfen“, sagte Hans-Peter van der Bloemen. Der Gärtnermeister will erneut den Wahlbezirk in St. Hubert gewinnen, in dem er seit seiner Geburt wohnt.

Die Bedeutung der Wahl betonte auch Philipp Kraft in seiner Einleitung des Wahlabends. „Wir wollen und werden alles daran setzen, wieder alle 20 Wahlkreise direkt zu gewinnen. Jeder Wahlkreis ist ein Endspiel“, so der Vorsitzende. Dazu müssten alle Mitglieder ihre Netzwerke – Familie, Vereine, Freundeskreise – aktivieren. So müsse die Bürgerschaft überzeugt werden, dass die CDU die treibende Kraft in Kempen bleiben müsse. „Diese Wahl wird kein Selbstläufer“, sagte der Kandidat.

Den Urnengang am 13. September bezeichnete Kraft zudem als „Richtungswahl“. Es sei völlig klar, dass sowohl SPD als auch Grüne in Kempen einen Linksruck vollzogen hätten. Bei der SPD falle dies durch die Aussagen des Vorsitzenden Stefan Kiwitz auf. Mit Blick auf die Grünen nannte Kraft die eher links orientierte Monika Schütz-Madré, die auf Listenplatz 1 der Grünen steht. Sie sei eine Taktgeberin. „Diesen Köpfen können wir Kempen nicht überlassen“, so Kraft. Und es sei offensichtlich, dass diese auch den Kandidaten Christoph Dellmans steuern.

Ute Gremmel-Geuchen fuhr
das schlechteste Ergebnis ein

Die bereits erwähnte Geschlossenheit zeigte sich dann bei den Wahlen der Direktkandidaten für die 20 Stimmbezirke. Bei 108 stimmberechtigten Mitgliedern landeten die meisten Kandidaten mit den Ja-Stimmen jenseits der absoluten Zahl 90. Unter dieser Grenze landeten Fraktionsvorsitzender Jochen Herbst (88), Geschäftsführerin Heike Höltken (84), Sebastian van Thiel (88), Carsten Höner (85), Christian Drabben (89) und Sigrid Schrage (83), die einen Bezirk im Kempener Süden (St.-Peter-Stift) von Jochen Houben übernehmen will. Das schlechteste Ergebnis fuhr eine neue CDU-Kraft ein. Musikerin Ute Gremmel-Geuchen, die in der Innenstadt auf das Urgestein Otto Birkmann folgen will, erhielt nur 72 Ja-Stimmen.

Bei der einzigen Kampfkandidatur des Abends gab es ein klares Ergebnis. Hans-Willi Schmitz, langjähriger Geschäftsführer der Partei, setzte sich im Kampf um den Wahlbezirk 3100 mit 85,2 Prozent gegen Martin von Hassel durch.

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