Theater: Alle wollen Minestrone
Das Wülfrather Theater ist auf Erfolgskurs. Drei Schaupieler sind bei der Biennale dabei. Im Oktober hat ein Musical Premiere.
Wülfrath. „Nee, zu blau. Da muss mehr Rot rein.“ Ulrich Schwarz schickt den Schauspieler wieder zum Schminken zurück. Auch die Frisur der nächsten Aktrice findet seine Zustimmung nicht. „Das muss höher stecken“, weist der Regisseur an. Daniel Diekmann, Vorsitzender von Theater Minestrone, hat die Prozedur bereits hinter sich. „Bei mir ist’s eben nicht so aufwendig“, sagt er.
Das Bürgerzentrum Rohdenhaus ist für eine Woche Übungsstätte des Amateurtheaterverbandes NRW, unter dessen Federführung verschiedene Theatergruppen für die Neanderland-Biennale Shakespeares „Was Ihr wollt“ einstudieren. Mittendrin: drei Minestrone-Schauspieler. Das ist nur ein weiterer Beleg für die steigende Qualität im Wülfrather Ensemble, das in den kommenden Monaten mit einer ganzen Reihe an Auftritten sein Publikum finden wird.
Dabei profitiert das Theater Minestrone auch davon, was seine Mitglieder im Fortbildungsprogramm des Amateurtheaterverbandes erfahren haben. „Da wurde sehr gezielt gearbeitet und an Details gefeilt“, sagt Diekmann. Mehrere Bühnen sind an der Realisierung der Shakespeare-Komödie (Sonntag, 20 Uhr, Neandertalhalle Mettmann) beteiligt. „Ein Jahr läuft dieses Projekt schon“, sagt Diekmann. Etappenweise stand in dieser Zeit Schwarz, der als freier Regisseur in Dresden tätig ist, zur Verfügung — zuletzt eine Woche.