Wülfrath Griese lobt Automobilzulieferer

Wülfrath · Die Witte Niederberg GmbH mit Sitz in Wülfrath ist mitunter für die Herstellung von Mercedes-Sternen bekannt.

 SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese im Gespräch mit Burkhard Erkens, Geschäftsführer von Witte Niederberg (r.). Bei der Betriebsführung waren auch Wolfgang Preuß und Manfred Hoffmann (v. l.) von der Wülfrather SPD-Ratsfraktion dabei.

SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese im Gespräch mit Burkhard Erkens, Geschäftsführer von Witte Niederberg (r.). Bei der Betriebsführung waren auch Wolfgang Preuß und Manfred Hoffmann (v. l.) von der Wülfrather SPD-Ratsfraktion dabei.

Foto: Tanja Bamme

. Wie wichtig die Automobilindustrie für die deutsche Wirtschaft ist, verdeutlichte Kerstin Griese bei ihrem Besuch in Wülfrath. Die SPD-Bundestagsabgeordnete stattete im Zuge ihrer Sommertour dem Unternehmensstandort von Witte Automotive an der Dieselstraße einen Besuch ab. Initiiert wurde die Betriebsführung mit vorheriger Präsentation durch den Betriebsratsvorsitzenden Maik Serotzki, der sich dem Rundgang ebenfalls anschloss. Schwerpunktthemen der Gespräche waren etwa die Betriebsführung in Corona-Zeiten, aber auch die Fachkräftegewinnung. Für Letztere sorgt das Unternehmen, das deutschlandweit rund 1100 Mitarbeiter beschäftigt und in der Unternehmensgruppe gut 4400 Mitarbeiter zählt, selbst.

Sozialdemokraten von Bandbreite der Produkte begeistert

„Allein an diesem Standort haben wir sechs Auszubildende in den Berufen Werkzeugmechaniker, Mechatroniker und Industriemechaniker gewinnen können“, berichtet Witte Niederberg-Geschäftsführer Burkhard Erkens, der den politischen Gast durch die Fertigung und die angrenzenden Logistikhallen führte. Griese wurde bei ihrem Rundgang von den beiden Wülfrather Ratsfraktionsmitgliedern Manfred Hoffmann und Wolfgang Preuß begleitet. Beide zeigten sich von der Bandbreite der Produktionspalette begeistert. Und auch die Bundestagsabgeordnete selbst ließ sich die Fertigungsprozesse im Detail zeigen. Darunter beispielsweise zwei 500-Tonnen-Pressen, die jeweils ein Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro aufweisen. „Die erste Presse dieser Größe haben wir 2016 erhalten, die zweite kam im Corona-Jahr 2020 hinzu“, so Burkhard Erkens, der von einer 14-monatigen Bauphase für die speziellen Werkzeugpressen berichten konnte. „Und nochmal acht Wochen für den Aufbau“, ergänzte der Fachmann, der auch auf die Arbeitszeitenvielfalt einging. Sechs Tage die Woche arbeiten die rund 390 Mitarbeiter am Standort im Dreischichtbetrieb. „Heißt wir fahren 18 Schichten in der Woche. Somit können wir die Nachfrage unserer Kunden bedienen und bleiben wettbewerbsfähig“, erläuterte der Geschäftsführer weiter.

Witte Automotive ist unter anderem für die Herstellung des bekannten Mercedes-Sterns bekannt. Mit der Inbetriebnahme neuerer Mercedes-Modelle sinkt jedoch die Nachfrage in diesem Sektor. „Waren es früher einmal 600 000 Mercedessterne, die wir im Jahr produziert haben, sind es jetzt nur noch rund 250 000“, erklärte Burkhard Erkens, der mit seinem Team die Zukunft der Automobilbranche im Blick behält und zielgenau umplanen kann. So sind die neusten Steckenpferde des Wülfrather Standorts die Schwenkembleme für Rückfahrkameras. 28 verschiedene Varianten werden in der Kalkstadt hergestellt, die Kamerasysteme wiederum werden aus Asien und Marokko zugeliefert.

Dass die Automobilbranche im Umbruch ist, dessen ist sich auch Rainer Gölz, Geschäftsführer von Witte Automotive, sicher. „Unsere Produktions­palette ist von dem Elektronikumbruch zwar nicht betroffen, aber auch wir wollen unser Unternehmen CO2-neutral umstrukturieren. Dieses wollen wir bis zum Jahr 2028 schaffen“, so Gölz, der sich über den politischen Besuch freut. Nicht zuletzt, um die erst kürzlich auftretenden Probleme durch die Corona-Pandemie zu erläutern. „Wir erhoffen uns Unterstützung, sodass die Fertigung wieder mehr nach Europa rückt und sich nicht nur in Asien abspielt. Wir wollen enkelfähig bleiben und unserem Unternehmen eine Zukunft sichern.“

Kerstin Griese als Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit und Soziales hat bei ihrer Sommertour, die am Donnerstag in Ratingen endet, nicht nur Industrieunternehmen besucht. Im Zuge ihres Wülfrath-Besuchs fand sie sich gestern noch im „Wir“-Haus ein. Zudem besuchte die Politikerin, die auch nach der Wahl im September wieder in den Bundestag einziehen möchte, verschiedene Vereine, Organisationen und Pirvatbetriebe wie Gut Hixholz in Velbert.

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