Wülfrath Busanbindung: Warten geht weiter

Wülfrath · Offener Brief des Bürgervereins Wülfrath in Sachen S-Bahnhof Aprath und Linie 601.

 Der Bahnhof Aprath wird von der Buslinie 601 nur einmal pro Stunde angefahren. Daran wird sich erst einmal nichts ändern.

Der Bahnhof Aprath wird von der Buslinie 601 nur einmal pro Stunde angefahren. Daran wird sich erst einmal nichts ändern.

Foto: Andreas Reiter

. Die bessere Busanbindung des S-Bahnanschlusses Aprath mit der Linie 601 war Thema der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Ordnung (AUO). Die Verwaltung berichtete von „intensiven Gesprächen mit dem Kreis Mettmann, Wuppertal, sowie den Verkehrsunternehmen WSW mobil und Busverkehr Rheinland“. Herausgekommen ist dabei eine Absage des zuständigen Kreises Mettmann, weil die derzeitige Fahrgastauslastung zu gering sei, um eine Erhöhung der Taktfrequenz zu rechtfertigen. Darauf reagierten Adelheid Heiden und Ilona Fenko (Bürgerverein Wülfrath) sowie Götz Reinhard Lederer (BUND) mit einem Offenen Brief an Bürgermeisterin Claudia Panke, um ihrem Unmut Luft zu machen.

„Am 15. November 2001 fand das Treffen des Arbeitskreises Stadtbuskonzept statt. Es waren 16 Teilnehmer, unter anderem Vertreter fast aller Parteien. Den Wuppertaler Stadtwerken wurden viele Anregungen zur Entwicklung des Stadtbuskonzeptes mit auf den Weg gegeben. Danach gab es meines Wissens kein Treffen mehr“, so der erste Kritikpunkt.

Anschluss soll mit Änderung des S-Bahn-Taktes endlich klappen

Seit 18 Jahren warte Wülfrath auf einen tragfähigen Busanschluss an den Aprather Bahnhof. „Jetzt haben wir seit einem Jahr die Hoffnung, dass der Anschluss an den Aprather Bahnhof mit Änderung des S-Bahn-Taktes endlich klappt. Sie haben im Umweltausschuss Ihr Wirken bei der Kreisverwaltung und die Arbeit der Verwaltung dafür hervorgehoben.“ Vor einer Woche habe die Kreisverwaltung eine E-Mail an die Bürgermeisterin verschickt, dass die Wuppertaler Stadtwerke die Einrichtung eines zweiten Busses in der Stunde aufgrund der geringen Fahrgastzahlen ablehnen.

Die Reaktion der Ausschussmitglieder sei eindeutig. Alle, die sich zum Thema geäußert haben, könnten die Aussage der WSW nicht nachvollziehen – nach dem Motto: Ein schlechter Anschlusss hat natürlich wenig Fahrgäste. „Dann kam der Vorschlag, den zweiten Bus wenigstens zur Probe einzurichten. Aus der Verwaltung kam eine eher zögerliche Haltung, es sei nur noch wenig Zeit und Hinweise auf den Haushalt“, ist zu lesen.

Und weiter: „Wir können das nicht nachvollziehen. Nach Ihren und Herrn Barnats Worten hat die Verwaltung sich schon lange mit dem Thema auseinandergesetzt. Wenn das korrekt ist, dann müssen bis zur letzten Woche alle Voraussetzungen geschaffen worden sein. Auch das Geld müsste im Haushalt stehen, umso mehr, da die drei Linien zum Bahnhof Dornap in diesem Jahr noch nicht eingerichtet werden. Was noch fehlt ist ein Angebot an die WSW, das diese nicht ausschlagen können. Andere Städte haben ja auch Ortsbusse eingerichtet. Die Strecke der Linie 601 ist ausschließlich auf Wülfrather Gebiet, Abstimmungen mit anderen Städten sind nicht nötig. Wülfrath hat lange genug auf den Anschluss gewartet, ein weiteres Jahr Verzögerung darf nicht mehr sein.“

Verbesserung ist nicht ohne
den Kreis und die WSW möglich

Auf Nachfrage erklärte die Stadtverwaltung: „Wir können die Enttäuschung des Bürgervereins verstehen. Auch die Stadt hat die Erkenntnisse der WSW mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. Die Nahverkehrsverbindungen sind leider ein komplexes Thema, das die Stadt Wülfrath nicht ohne Zusammenarbeit mit Kreis und WSW verbessern kann. Nicht zuletzt aufgrund der Reaktionen aus dem Ausschuss für Umwelt und Ordnung ist die Stadt daher noch einmal auf den Kreis zugegangen, um gemeinsam mit diesem kurzfristig weiter nach Lösungen zu suchen. Mit dem Bürgerverein wurden in der vergangenen Woche bereits Gespräche vereinbart.“ AR

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