Schwimmen Junge Schwimmer messen sich im Angerbad

Ratingen. · Beim Winterschwimmfest stiegen 374 Talente auf die Startblöcke, darunter Hugo Richter.

 Die Teilnehmer lieferten sich beim Winterschwimmfest spannende Wettkämpfe.

Die Teilnehmer lieferten sich beim Winterschwimmfest spannende Wettkämpfe.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Hochbetrieb herrschte am Sonntag in der Schwimmhalle des Angerbads: Zum 16. Mal veranstaltete der TV Ratingen das Winterschwimmfest am Hauser Ring. 374 Teilnehmer absolvierten die 244 Läufe dabei in dichter Taktung. „Jedes Jahr findet das Winterschwimmfest hier statt und jedes Jahr dürfen wir uns über eine rege Teilnahme freuen“, sagt Ralf Kastner, Leiter der Schwimmabteilung im TV Ratingen. Für die Organisatoren und die vielen helfenden Händen hatte er nur lobende Worte übrig: „Die Organisation des Schwimmfestes ist schon eine bemerkenswerte Teamleistung. Viele Helfer, viele Unterstützer und Spender die hier viel auf die Beine stellen und an den Imbissständen aushelfen. Hier helfen sogar Eltern mit, dessen Kinder hier gar nicht mehr mitschwimmen“, sagt Kastner begeistert.

Rund um das Schwimmbecken herrschte natürlich großer Trubel

21 Schwimmvereine kamen zur ersten großen Ratinger Schwimmveranstaltung des Jahres – dementsprechend viel Trubel gab es rund um das Schwimmbecken. „Viele Eltern sind natürlich mitgekommen, um ihre Kinder zu unterstützen“ erklärt Kastner den proppenvollen Innenraum im Angerbad. Neben den Eltern und den Schwimmtrainern platzierten sich auch die Zeitnehmer und Scheidungsrichter um die 50 Meter lange Strecke.

Die Lokalmatadoren des TV Ratingen stellten mit 86 Teilnehmern die meisten Schwimmer, davon 49 Mädchen. Generell fiel auf, das beim Schwimmfest mehr weibliche (218) als männliche Teilnehmer (156) mitmachten. „Es ist natürlich eine schöne Sache, dass sich auch immer mehr Mädchen für den Schwimmsport interessieren und bei solchen Veranstaltungen mitmachen“, betont Kastner. Und auch wenn das Schwimmfest familienfreundlich organisiert war, stand der Spaßfaktor nicht im Vordergrund: „Das ist hier schon ein offizieller Wettkampf“, stellt der Schwimmtrainer klar. „Die Zeiten werden an den Deutschen Schwimmerband weitergegeben“, fügt er an. In der Disziplin Lagen flossen die Ergebnisse in die Qualifikation für die NRW-Meisterschaften in Bochum in fünf Wochen mit ein.

„Die besten 30 qualifizieren sich für die NRW-Meisterschaften“, erklärt Kastner und verweist auf das junge Schwimm-Ass Hugo Richter. Dem Zehnjährigen gelang tags zuvor in Neuss über die Distanz von 200 Meter eine Zeit von 3:04 Minuten – und löste damit wahrscheinlich sein Ticket für Bochum. „Ich hoffe, dass ich es unter die ersten Zehn schaffe“, sagt der Fünftklässler in Hinblick auf die Landesmeisterschaft selbstbewusst.

Die eigene Meldezeit um mehr
als drei Sekunden unterboten

Bei seinen beiden ersten Läufen im Angerbad zeigte das Schwimmtalent bereits, was in ihm steckt: Über die 50 Meter Rücken schwomm Richter mit einer Zeit von 40,61 Sekunden auf dn ersten Platz, mit knapp drei Sekunden Vorsprung vor seinen Verfolgern. „Brust mag ich nicht“, verrät der Lagenspezialist. Davon war nach seinem zweiten Lauf jedoch nichts zu sehen: Auch über die 50 Meter Brust sicherte er sich den ersten Platz mit einer Zeit von 49,17 Sekunden und unterbot seine Meldezeit von 52,32 Sekunden um etwas mehr als drei Sekunden deutlich. Trainer Kastner zeigte sich zufrieden: „Bei Hugo sieht man, dass die Steigerungsrate sehr hoch ist; gerade bei Nachwuchsschwimmern gibt es immer wieder Verbesserungen zu erkennen. Und ohne die gute Arbeit unserer Nachwuchstrainerinnen könnten wir auch nicht so gute Ergebnisse ­erzielen.“

Um seinem Idol, dem US-amerikanischen Schwimmer Michael Phelps nachzueifern, geht es für Richter viermal pro Woche zum Training. „Wenn ich Hausaufgaben machen muss, gehe ich nur dreimal“, sagt der amtierende Verbandsmeister des Jahrgangs 2008. Für seine Mutter Anja Richter ist die Schwimmbegeisterung ihres Sohnes mit großer Zeitintensität verbunden: „Es ist stressig, auch die Schule mit unter einen Hut zu bekommen, aber es geht. Er hat viel Spaß und viel Talent. Und notfalls schaut er nach dem Training nochmal in seine Schulunterlagen“, sagt die Mutter stolz.

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