Porträt: Rock’n’Roll im Rumpelkeller

Die Band „Schmizzkatze“ steht für rockige Töne, die sie so laut wie möglich präsentieren. Auf Partys spielen die Musiker vor allem Coversongs.

Haan. So hat diese Lieder noch keiner gehört: "Sweet dreams" von Eurythmics, Roxettes "Be my baby” oder der legendäre ABBA-Song "Chiquitita" - drei musikalische Originale, die scheinbar im absoluten Gegensatz zu hartem Rock und Punk stehen. Die Band "Schmizzkatze" entdeckte ihren rockigen Wert und interpretierte sie neu.

"In erster Linie konzentrieren wir uns aber auf Eigenkompositionen", sagt Heit alias Hans-Jörg Heitmann, Drummer der Band. "Auf Partys covern wir mehr, und Popklassiker werden kurzerhand ‚verpunkt’."

Die vier gebürtigen Haaner traten zuletzt im März beim Rock-Konzert im Jugendhaus auf. Neben dem alljährlichen Kirmesrock in der Sangobar an der Turnstraße, spielen sie außerdem auf Privatpartys.

"Unter dem Namen ,Bad Habit’ fing alles an", erinnert sich Sängerin Claudia Assogna. Die 39-Jährige begann Gesangsstunden zu nehmen und machte ihre ersten Erfahrungen in einer Band. Anders als Gitarrist Thomas Rohde: "Zusammen mit Heit habe ich bereits bei den Rockbands ,The Ravage’ und ,Landplage’ gespielt." Mit ihnen können die Musiker Auftritte in ganz NRW, außerdem eine CD-Produktion vorweisen.

Mit der Gründung von "Bad Habit" 1998 nahmen die Haaner, die sich bereits aus Schulzeiten kennen, ihre Leidenschaft wieder auf. 2005 gaben sie sich dann ihren aktuellen Namen. "Ein Freund sagte zu uns, dass wir abgehen würden wie Schmitz Katze. So sind wir zu unserem Namen gekommen", sagt Heit, der nebenbei für die Hildener Coverband "Hot Stuff" das Keyboard spielt.

Einmal die Woche bleibt für "Schmizzkatze" Zeit, ihre musikalische Freiheit auszuleben: Bei Heitmanns im Keller an der Forstbachstraße in Hilden lässt das Quartett geradlinigen Rock’n’ Roll entstehen.

"Bis Ende 2005 haben wir noch in einem Luftschutzbunker in Düsseldorf geprobt. Da es uns dort mit der Zeit aber zu teuer wurde, hatten wir die Idee, unseren Rumpelkeller in einen Proberaum zu verwandeln", sagt Heit, der parallel zum Schlagzeug auch das Mikrophon benutzt. Trotz engen zwölf Quadratmeter bleibt den Vier jedoch genug Platz für Schlagzeug, Verstärker und jeder Menge musikalischer Kreativität.

"Days in the Sun", "We will win" oder "Motor Island" sind drei der bereits 15 fertig gestellten eigenen Kompositionen, zwei von ihnen wurden mit deutschen Texten versehen. "Die Liedtexte kommen meist von mir", sagt Claudia Assogna. "Das Komponieren übernimmt zum größten Teil Heit, jedoch bringen wir alle unsere Ideen ein."

Je nach Stimmungslage handeln die Lieder von Feiern, Fußball oder Beziehungen. "Wir sind da nicht festgelegt", sagt Heit. "Unsere Lieder sollen einfach Spaß machen, schließlich machen wir deshalb auch Musik."

Durch die rockigen Töne, die regelmäßig durch das Haus der Heitmanns klingen, wurde sogar schon Sohn Patrick (16) angesteckt. Genau wie sein Vater, hat er die Liebe zum Schlagzeug entdeckt. Seine elfJahre alte Schwester Sabrina ) spielt das Saxophon. "Meine Kinder kommen sogar regelmäßig zu unseren Konzerten", erzählt Heit, Vater von fünf Kindern, stolz.

In diesem Jahr wollen "Schmizzkatze" in Eigenregie ihre erste CD aufnehmen. "2009 wollen wir aber auch noch öfter auftreten", sagen die Musiker. "Wir nehmen alles, was wir bekommen können." Im Mai ist Bassist Stefan Geissler nach einem Jahr ausgestiegen. Jetzt sucht die Band einen neuen Musiker, der mit ihnen zusammen auftreten kann. Eine Anfrage der Kneipe "Markt 44" am Neuen Markt soll es bereits geben, und auch in einer großen Düsseldorfer Kneipe ist ein Konzert geplant.

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