Mettmann: Ein Gestalter, kein Gärtner

Jörg Pieczewsky (35) hat sich mit seiner Firma „Wasserwert“ selbstständig gemacht.

Mettmann. Irgendwann hatte Jörg Pieczewsky (35) die Nase gestrichen voll. "Ich war nicht mehr bereit, die Konsequenzen für Dinge zu tragen, die ich überhaupt nicht zu verantworten hatte." Der gelernte Gärtner kündigte seinen Job als Fachverkäufer in einem Gartencenter und machte sich im Februar selbstständig.

Ein weiterer Garten- und Landschaftsbetrieb in Mettmann? Jörg Pieczewsky schüttelt den Kopf: "Es gibt in Mettmann zwölf Gartenbaufirmen und zwei Gartengestalter. Ich bin der dritte Gartengestalter." Der Mann mit dem kleinen Zopf und der Nickelbrille will "mit Kunden Gärten gestalten und sie ökologisch wieder in die Natur einbinden".

"Unser Ansatz liegt nicht in den klassischen Arbeiten wie Pflastern, Bäume schneiden und Pflege. Das tun wir auch - aber nicht hauptsächlich. Wir fangen an der Basis alles Lebens, dem Wasser an und schaffen so die Grundlagen für einen schönen Garten", sagt Pieczewsky.

Von der automatischen Bewässerung für den Rasen und die Beetpflanze bis hin zum Bau von Teichanlagen bietet Pieczewsky ein breites Spektrum rund ums Thema Wasser an. "Und wir bringen die Biologie in alten Teichen wieder ins Gleichgewicht." Außerdem besitzt er die Lizenz zum Verkauf von Kaltwasserfischen. Seine Geschäftsidee hat der Gärtner in den Firmennamen "Wasserwert" verpackt.

"Ich glaube, die Marke wird sich etablieren", sagt Pieczewsky, dessen Schritt in die Selbstständigkeit auch in der Verantwortung eines zweifachen Familienvaters getroffen wurde. "Meine Geschäftsidee ist bestimmt siebenmal geprüft worden und von allen Seiten habe ich das Okay bekommen." Auch von seiner Bank, die für die Unternehmensgründung einen 25 000-Euro-Kredit bewilligte. Über die städtische Wirtschaftsförderung fand Pieczewsky einen ersten Firmensitz am Korreshof.

Seinen Mitarbeiter, den Gärtnermeister Hendrik Dietz (34), fand der Jungunternehmer in der Nachbarschaft. "Ich habe über die Seite der Agentur für Arbeit eine Anfrage gestellt. Er hat geantwortet und war der richtige Mann" - und zudem auch noch Pieczewskys Nachbar, wie sich dann herausstellte. "Er ist ein Mitarbeiter, der bereit ist, ungewöhnliche Dinge mitzumachen - auch schon mal tagelang in einem Teich herumzuplanschen."

Dass seine Existenzgründung in eine wirtschaftlich schwierige Zeit gefallen ist, stört Pieczewsky nicht sonderlich. "Es läuft momentan ganz gut. Aber erst im nächsten Frühjahr können wir richtig durchstarten." Der Gärtner hat in den vergangenen Jahren festgestellt, dass Hauseigentümer immer mehr bereit sind, viel Geld in ihre Gärten zu investieren. "Sie wollen es sich zu Hause einfach schön machen."

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