Mettmann: Überall wuchert das Grün

Viele Bürger beklagen sich über den Zustand der städtischen Grünanlagen.

Mettmann. Die feucht-warme Witterung lässt wieder überall das Grün prächtig sprießen. Doch über das gute Gedeihen der Pflanzen sind nicht alle Bürger gleichermaßen erfreut. Besonders an den Straßen in und um Mettmann herum haben sich Löwenzahn und andere "Asphalt-Schönheiten" ganz erstaunlich entwickelt.

"An den Straßen in die Stadt rein und auch an den Verkehrsinseln steht das Unkraut so hoch, dass es den Verkehr schon behindern, da der Blick auf die Fahrbahn verdeckt ist", sagt Christiane Meyer, die sich an die WZ gewandt hat. Als Paradebeispiel nennt sie den Bereich Berliner Straße an der Einmündung Nordstraße. Außerdem, so Christiane Meyer, kämen an einigen Stellen in der Stadt Fußgänger kaum noch an meterhohen Brennnesseln, die an den Gehwegen wuchern, vorbei, ohne sich zu verbrennen.

Der ungepflegte Zustand falle immer dann besonders auf, "wenn man gerade aus gepflegten Urlaubsstädten kommt", sagt Christiane Meyer. Mettmann halte so große Stücke auf sich, mache Werbung für das schöne Neandertal - "aber mal ganz ehrlich, nicht nur, wenn ich Besuch empfange, ist meine Wohnung sauber und gepflegt", sagt die WZ-Leserin.

Thomas Gebhardt, beim Baubetriebshof für die Pflege der Grünanlagen in der Stadt zuständig, hat für Klagen und Beschwerden der Bürger durchaus Verständnis. "Aber mit 20 Mitarbeitern können wir so gerade den nötigsten Standard halten." Derzeit hat Gebhardt gerade einmal die Hälfte seiner Mannschaft an Bord, die andere ist im Urlaub. "Von den zehn Gärtnern kümmern sich zwei um die Rasenpflege der städtischen Grünanlagen, ein Mitarbeiter ist auf den Spielplätzen unterwegs und repariert Geräte, ein weiterer beseitigt den Dreck auf den Spielplätzen."

Die anderen sechs sind in den Sommerferien damit beschäftigt, die Grünanlagen an den Schulen zu pflegen, Büsche und Sträucher zurückzuschneiden. Da bleibe für die Parkanlagen und das "Straßenbegleitgrün" weniger Zeit. "Wo es aber ganz schlimm wird, weil die Verkehrssicherheit gefährdet ist, ziehe ich natürlich sofort Leute ab", sagt Gebhardt.

"Bei der Sauberkeit und der Straßenpflege kommen wir ziemlich schlecht weg", meint Rosemarie Wüsteney. Freunde und Bekannte, die sie in Mettmann besuchen, fragten oft: "Was ist bei Euch in Mettmann los?" Gerade an den Ortseingängen, aber auch in der Innenstadt könne das Straßenbild durch mehr Blumen verschönert werden. Rosemarie Wüsteney: "Am Erkrather S-Bahnhof oder in Ratingen-Homberg sind die Städte richtig schön rausgeputzt. Auch in Mettmann könnte es doch ein bisschen netter werden." Thomas Gebhardt pflichtet ihr bei: "Na klar wären Blumenampeln in der Stadt schön. Es ist auch überhaupt kein Problem, sie aufzuhängen. Aber wer soll sie pflegen?"

Die Frühjahrsaktionen "Mettmann blüht auf" hätten gezeigt, dass noch nicht einmal Geschäftsleute bereit seien, "ein Tröpfchen Wasser für ein kleines Beet oder eine Baumscheibe vor ihrer Ladentür zu investieren".

Wenn am 17. August die Schule beginnt, werden sich die Gärtner der Stadt wieder verstärkt um das wuchernde Grün am Straßenrand und an den Gehwegen kümmern.

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