KREIS METTMANN Kreis hat mehr als 200 Mobile Retter

Kreis Mettmann. · (Red) Bei lebensbedrohlichen Notfällen im Kreis Mettmann leisten jetzt auch qualifizierte Ersthelfer schnelle Hilfe: Wie die Kreisverwaltung informiert, führen „Mobile Retter“ bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes lebenserhaltende Maßnahmen durch.

 ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht vom 30. März 2020: Die wichtigen Schritte zur Ersten Hilfe bei einem Verkehrsunfall mit Verletzten bleiben auch in Zeiten von Corona gleich. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

ILLUSTRATION - Zum Themendienst-Bericht vom 30. März 2020: Die wichtigen Schritte zur Ersten Hilfe bei einem Verkehrsunfall mit Verletzten bleiben auch in Zeiten von Corona gleich. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Foto: dpa-tmn/Markus Scholz

Damit überbrücken sie die Zeit, bis Notarzt und Notfallsanitäter am Einsatzort sind. Landrat Thomas Hendele hat am vergangenen Freitag den Startschuss zur Inbetriebnahme des neuen Systems gegeben.

Als Träger des Rettungsdienstes ist der Kreis für schnelle und effektive Notfallversorgung zuständig. Wird über den Notruf 112 Hilfe angefordert, sind Rettungskräfte in der Regel innerhalb von acht bis zwölf Minuten am Ort. Hierfür sorgen die Rettungswachen im Kreisgebiet, in dem etliche Rettungswagen und sechs Notärzte einsatzbereit sind, die mit umfangreichen medizinischen Equipment für Notfälle gerüstet binnen Minuten an der Einsatzstelle sein können.

Es gibt aber Fälle, so berichtet die Verwaltung weiter, in denen diese Hilfsfrist unter Umständen nicht ausreicht, um ein Überleben der Notfallpatienten zu ermöglichen. Dies ist insbesondere bei plötzlich eintretendem Herzstillstand der Fall. Hier zählt buchstäblich jede Sekunde.

Die sofortige Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen in Kombination mit einer schnellen medizinischen Weiterbehandlung erhöht die Überlebenschancen des betroffenen Patienten entscheidend. Eine Herz-Lungen-Wiederbelebung sollte binnen der ersten drei bis fünf Minuten, in der Regel also vor Eintreffen der Rettungskräfte, eingeleitet werden.

Das System „Mobile Retter“ ist eine Ergänzung zum bestehenden System. Es ersetzt also nicht den regulären Rettungsdienst – Rettungswagen und Notarzt rücken bei einem Notfall ebenfalls unverzüglich aus. Die Leitstelle des Kreises Mettmann wird die Mobilen Retter aber in allen Fällen, in denen es Hinweise auf einen Herzkreislaufstillstand gibt, parallel zum Rettungsdienst mitalarmieren.

Bis zu zwei Mobile Retter, die sich in der Nähe aufhalten und deren Standort per GPS-Abfrage erkannt wird, können dann den Einsatz wahrnehmen. Auch in der aktuellen Corona-Lage sind alle Mitwirkenden mit entsprechender Ausrüstung für den eigenen Schutz ausgestattet ­worden.

Der Nutzerkreis der Smartphone-Anwendung besteht unter anderem aus Rettungsdienstpersonal, Ärzten, Feuerwehrleuten, Rettungsschwimmern, Arzthilfe- oder Pflegekräften, die zuvor registriert und trainiert wurden und über die App alarmiert werden können. Im Idealfall erreicht der Mobile Retter den Patienten durch seine räumliche Nähe zur Notfalladresse viel schneller als der Rettungsdienst und kann bereits vor dessen Eintreffen mit lebenserhaltenden Maßnahmen beginnen. Mehr als 200 Frauen und Männer sind bereits zu Mobilen Rettern qualifiziert worden. Nehmen sie einen Einsatz an, werden sie durch die Navigation der App zum Notfallort geleitet.

„Die mobilen Retter werden sich als hervorragende Ergänzung unseres Rettungssystems erweisen“, ist sich Landrat Thomas Hendele sicher. „Dass sich so viele Profis sowohl haupt- als auch ehrenamtlich im Rettungsdienst des Kreises engagieren, darf den Menschen im Kreis Mettmann ein gutes Gefühl geben.“

Wer sich den Mobilen Rettern anschließen möchte und beruflich oder ehrenamtlich bereits vorgebildet ist, kann sich auf der Internetseite portal.mobile-retter.de registrieren. Bei Fragen steht Heike Rohde zur Verfügung unter der E-Mail-Adresse:

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