Mettmann: Der 3c fehlt das Lehrmaterial

Schule: Ein geregelter Unterricht ist für die Klasse unmöglich: Ihre Utensilien schlummern in Kartons.

Mettmann. Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Diese Erfahrung machen zurzeit die 24 Kinder der Klasse der 3c der Otfried-Preußler-Grundschule (OPS) und ihre Klassenlehrerin Ursula Dierckes. Eigentlich sollte pünktlich mit dem Beginn des neuen Schuljahres auch der geregelte Unterricht losgehen. Doch an den ist nicht zu denken. "Unser Lehrmaterial ist noch nicht da", sagt Ursula Dierkes, die mit ihren Schützlingen eigentlich in der Grundschule Kirchendelle zu Hause ist.

Dort wütete im März bekanntlich ein Feuer und läutete den Anfang vom Ende der mittlerweile geschlossenen Einrichtung ein. Die Kinder der Kirchendelle wurden aufs Heinrich-Heine-Gymnasium, die Astrid-Lindgren-Schule, die Gemeinschaftsgrundschule Am Neandertal und eben die OPS verteilt. Das Problem: Das Schulmaterial, das Ursula Dierkes und die 3c - der Montessori-Zweig der Kirchendelle - dringend für ihre "Freiarbeit" brauchen, lagert in rund 60Umzugskartons. Und die stapeln sich in Containern auf dem Gelände eines Brandsanierungsunternehmens, das mit dem Reinigen des verrußten und verrauchten Materials nach wie vor alle Hände voll zu tun hat.

Fast schien alles gutzugehen, als am Freitag etwa 40 Kartons eintrafen. "Nach ein paar Stichproben stellte sich aber heraus, dass sie nicht für uns, sondern für die Schule Am Neandertal gedacht waren - was natürlich passieren kann", schüttelt Ursula Dierkes trotzdem den Kopf. "Am Montag haben wir dann zwar 13richtige Kartons geliefert bekommen, aber der Großteil fehlt immer noch." Zusätzliches Manko: Da auch die Regale im Klassenzimmer noch fehlen, schlummert selbst der Inhalt der 13 Kartons, die schon da sind, muntervor sich hin. "Wir würden ja gerne mit dem Auspacken anfangen - zumal viele Eltern mitmachen würden", sagt Ursula Dierkes. "Aber wohin damit?"

Warum dieser Engpass entstanden ist - zumal der Brand schon fünf Monate zurückliegt? "Es geht ja nicht nur um die Kartons für die 3c", sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin bei der Stadt. Insgesamt seien es ja acht Klassen, die umziehen mussten - unterm Strich kämen so locker fast 500 Kartons zusammen. Dieser Aufwand sei von allen offenbar unterschätzt worden - einschließlich von der Stadt, die das Ganze hätte vorantreiben müssen. Etwas, das jetzt offenbar nachgeholt wird. "Wir haben der Sanierungsfirma eine Frist gesetzt", sagt Astrid Hinterthür. "Bis Freitag müssen alle Kisten in den Klassen sein."

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