Mettmanns Müllberg schrumpft

179 Kilogramm Restmüll hat jeder Mettmanner im vergangenen Jahr produziert. Insgesamt waren es 7116 Tonnen.

Mettmann. 7116 Tonnen Restmüll, 11.128 Tonnen wiederverwertbarer Abfall und Schrott, 3625 Tonnen Papier und Pappe, 1809 Tonnen Sperrmüll: Es sind atemberaubende Eckzahlen, die in der aktuellen Statistik der städtischen Abfallbilanz auftauchen - und die oft nicht greifbar sind.

Daher ein Vergleich: Würden die unterm Strich 23.678 Tonnen auf Lkw mit jeweils etwa elf Tonnen Ladefläche verteilt, bräuchte man 2152 dieser Brummis. Stoßstange an Stoßstange würde die Schlange über 200 Kilometer lang sein.

Dennoch, sagt Abfallberater Wolfgang Orts, gehen die Mettmanner mit ihren Hinterlassenschaften durchaus verantwortungsbewusst um. "Der Pro-Kopf-Wert vor allem beim Restmüll, der in der Müllverbrennungsanlage landet, ist rückläufig", hat der Experte festgestellt.

"Und auf den kommt es in erster Linie an." 181 Kilogramm pro Nase waren es 2007, 179 im vergangenen Jahr. "Die Leute trennen immer bewusster. Auf diese Weise kamen unter dem Strich für gesamt Mettmann rund 100 Tonnen weniger zusammen als noch im Vorjahr."

So habe der Anteil des verwertbaren Mülls am Gesamtaufkommen im Jahr 1992 gerade mal bei 28 Prozent gelegen, im Vorjahr errechnete Orts eine Quote von 56 Prozent. "Und das, obwohl die Gesamtabfallmengen steigen, immer schneller konsumiert wird und die Kurzlebigkeit vieler Produkte zunimmt."

Laut Baubetriebshof wurde zudem einfach mehr an Leichtstoffen, Altglas, Alttextilien Bioabfällen, Altpapier sowie Elektronik- und Metallschrott in die Wiederverwertung gegeben. Und zwar 281 Kilogramm von jedem einzelnen Mettmanner, 2007 waren es noch 278 Kilo.

Dagegen kam es erstmals seit Jahren wieder zu einem leichten Rückgang beim Altpapier. Das Gesamtaufkommen an Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton sei dafür verantwortlich, so Wolfgang Orts. "Der Markt ist gesättigt."

Eine Spitzenreiterposition nimmt Mettmann derweil beim Sperrmüll ein. "Überall dort, wo es Tonnen gibt, verschwindet Sperrmüll. Der wird nämlich oft mit dort hineingestopft", sagt Wolfgang Orts. "Bei uns gibt es dagegen vornehmlich Säcke. Und die reißen. Ergo versuchen es die Leute gar nicht, das auszuprobieren."

Apropos Spitze: Das sind die Mettmanner auch beim "grünen Abfall". Bevor 1999 die Biotonne eingeführt wurde und mehrere Sammelstellen im Stadtgebiet Anlaufstelle waren, kamen 2600 Tonnen "Grünzeug & Co." zusammen. Heute dagegen sind es 4400 Tonnen.

Einen deutlichen Rückgang hat die Stadt beim Metallschrott festgestellt. Allerdings nicht, weil weniger anfällt. Vielmehr wird vermutet, dass ein Teil des Schrotts, der an die Straße gestellt wurde, schon wieder verschwunden ist, bevor die städtischen Müllfahrzeuge anrücken. Ein Phänomen, das im Übrigen bundesweit verstärkt beobachtet wird.

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