Erkrath: Morgens um Sieben ist Erkrath in Aufruhr

Gerberstraße: Die Erdarbeiten auf dem Pose-Gelände rütteln die Anwohner auf.

Erkrath. Mariella Flachs hat ein Problem. Eigentlich hat die Schülerin gerade Ferien und könnte ausschlafen, wenn da nicht die schweren Bagger und Lastwagen wären, die zurzeit auf dem Gelände von Pose-Marré mit Erdarbeiten beschäftigt sind. "Das ganze Haus wackelt", beschwert sie sich. Ab morgens um Sieben sei an Schlaf nicht mehr zu denken. Doch nicht nur sie leidet unter der Baustelle. Ihre Mutter ist vor dem Lärm und den Erschütterungen schon zur Oma nach Hochdahl geflüchtet.

Beim Planungsbüro für Erkraths Neue Mitte sieht Architektin Tanja Schebokat den Grund der Erschütterungen in der Bodenbeschaffenheit. "Wir haben das Problem, dass wir hier auf Hochflutlehm sitzen", sagt sie. "Der gibt die Erschütterungen gut weiter."

So gut, dass bei Gabriele Varlemann an der Gerberstraße die Gläser im Schrank wackeln. "Das ist wie bei einem Erdbeben", sagt die Anwohnerin. Die Hausbewohner fürchten, ihr Haus könnte durch die Erschütterungen Schaden nehmen.

Noch bis Mitte September sollen die Erdarbeiten, bei denen durch Formsand kontaminierter Boden entfernt wird, dauern. Architektin Tanja Schebokat verspricht aber Abhilfe für die geplagten Anwohner. "Für die weiteren Arbeiten ist eine neue Baustraße angelegt worden." Dadurch sollen die Erschütterungen abnehmen. Auch wolle sie mit dem Bauunternehmer und dem Bodengutachter sprechen, wie man die Belastung der Anwohner weiter reduzieren kann. sn

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