Hilden: Bahnhofsgebäude bald fertig?

Die Sanierungsarbeiten hinken hinter dem Zeitplan her. Ende Juni soll das neue Bahnhofsgebäude eingeweiht werden.

Hilden. "Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran." Hätte die Band "Fehlfarben" im Februar 1982 in ihrem Lied "Ein Jahr" den Hildener Bahnhof im Sinn gehabt, würde ihre Textzeile etwas anders lauten: "Keine Atempause, Geschichte wird bewahrt, es geht voran." Das wäre dann eine treffende Beschreibung für den Stand der Sanierungsarbeiten.

Die denkmalgeschützte Fassade des 1874 gebauten Bahnhofsgebäudes ist saniert, und "drinnen sind nur noch Restarbeiten zu erledigen". Das sagt der Architekt Christof Gemeiner, der Ende Mai mit seinem Büro in den Bahnhof ziehen wird.

Dort haben bereits die Werbeagentur "Makro Chroma Joest & Volk" und der "Becker Joest Volk Verlag" ihre gemeinsamen neuen Räume bezogen. Und auch der Hildener Gastwirt Enrico Casper steht auf dem Sprung, seine Gastronomie im Bahnhofsgebäude zu eröffnen. Wahrscheinlich Ende Juni, am offiziellen Einweihungstermin für den Bahnhof.

"Eigentlich sollte schon alles fertig sein", sagt Gemeiner, der von einem "schwierigen Bauvorhaben mit vielen Details" spricht: "Das braucht seine Zeit." Die braucht vor allem die Deutsche Bahn, um die Genehmigungen zu erteilen, wenn wieder einmal der Tunnel unter den Gleisen repariert werden muss, weil ständig Regenwasser eindringt. "Das dauert zu lange", beschwert sich Gemeiner, denn das verzögert auch den Bau der Außenanlagen.

Und auch Casper ist "langsam genervt", denn auch er wollte ursprünglich seine Bahnhofs-Gastronomie bereits in diesem Monat eröffnen. Drei Kreuze will er machen, "wenn wir endlich einziehen können". Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren.

"Das Schlimmste liegt jetzt hinter uns", sagt der Gastwirt. Im Gaststättenbereich ist schon deutlich die spätere Verwendung zu erkennen. Die Theke ist schon da, die Inneneinrichtung steht, "und es ist toll geworden", so Casper: "Damit wird der Bahnhof ganz weit vorne liegen. Kein Bahnhof in der Umgebung bietet ein so hohes Niveau."

Davon ist auch Ralf Joest überzeugt. Seit Dezember residiert er mit seinen Firmen in den neuen Räumen. Seither sei es zwar durch die Bauarbeiten immer wieder mal laut geworden, "aber alle waren bemüht, damit es irgendwie geht".

Dafür, dass die Arbeiten länger als geplant dauern, hat er Verständnis: "Ein altes Gemäuer hat nun mal sein Eigenleben. Da lässt sich nicht alles planen." Da müsse man eben Einschränkungen in Kauf nehmen. In wenigen Wochen sei das alles ohnehin vergessen. Und - wie schon von "Fehlfarben" besungen - "vergessen macht frei".

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