Trainee im Rheinhafen: "Ich lerne jeden Tag hinzu"

Martha Nuhn befasst sich mit der Aufbereitung mineralischer Abfälle.

Trainee im Rheinhafen: "Ich lerne jeden Tag hinzu"
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Sie ist eine groß gewachsene junge Frau, sehr konzentriert, und manchmal spielt ein kleines Lächeln um ihre Lippen: Martha Nuhn (25) arbeitet seit dem 1. Oktober 2013 als Trainee bei der Krefelder C.C. Umwelt AG. Das Unternehmen sitzt im Gewerbegebiet Rheinhafen und befasst sich mit der Aufbereitung mineralischer Abfälle.

Fährt man bei C.C. (Container Company) vor, sieht man den Rhein, seine saftigen Ufer und dahinter weite Felder. Der Blick von Martha Nuhns Schreibtisch in den Hof könnte unterschiedlicher nicht sein: Berge von Schlacke und mineralischen Abfällen türmen sich dahinter. Bagger und Laster fahren hin und her, große Förderbänder verteilen die Stoffe.

Im Weiterverarbeiten und Versorgen dieser Materialien besteht die Aufgabe des 1972 gegründeten Betriebs. Da liegen, ordentlich getrennt, die unterschiedlichsten Stoffe. Kriterien für die Verteilung sind Größe und Zusammensetzung des Materials. „Metalle und Altmetalle, in feiner oder gröberer Fraktion, Nicht-Eisen Metalle“, zählt Martha Nuhn auf. Sie ist zufrieden: „Inzwischen kann ich doch schon vieles unterscheiden.“

Denn jeweils am Monatsende steht die Inventur des mehrere Hektar umfassenden Geländes auf ihrem Arbeitsplan. Dann zieht sie Gummistiefel und reflektierende Jacke an, setzt den Helm auf und marschiert mit Betriebsleiter Uwe Lohmann über den Platz.

Vor ihnen liegt auf mehreren Quadratmetern ein Berg von Metallschrott. Das eine war mal ein Buggy-Rädchen, das andere eine Schraube, und vieles hat seine Kontur verloren. Weiter hinten sind die feiner gekörnten Metallreste oder auch eine Strecke ausgedienter Eisenbahnschienen. Die allergrößte Anhäufung besteht aus Schlacke.

Allerdings, sagt Martha Nuhn: „Mit dem Schätzen der Mengen habe ich noch Probleme“, sagt sie. Nach nicht einmal einem halben Jahr fehlt ihr noch die Erfahrung. Arbeit auf dem Platz verrichtet sie eigentlich nur bei der monatlichen Inventur. „Die meiste Zeit verbringe ich im Büro“, sagt sie. Dort trägt sie die Ergebnisse der Inventur ein, führt Protokolle über die Arbeitsprozesse und verschafft sich einen Überblick über die Abläufe im dem Unternehmen.

Seit einiger Zeit verfasst sie auch Betriebsanweisungen. Auch in die Ergebnisse der Analytik kann sie hineinschauen. „Es ist mein erster Job, und ich lerne jeden Tag etwas hinzu“, sagt sie. Zum Verständnis helfen ihr die theoretischen Kenntnisse aus Gießen. Dort hat sie Umwelt- und Ressourcen-Management studiert. Ihren Master zum Thema „Rückstandshalden in der Kaliindustrie und ihre Auswirkungen auf die Umwelt“ hat Martha Nuhn im Frühjahr 2013 abgelegt. Wie und ob Rückstände in das Grundwasser gelangen können, wurde dort in Hessen an mehr als 100 Messpunkten untersucht. „Das sind riesige Halden“, sagt Martha Nuhn, „dagegen ist unser Platz eher klein.“

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