„Vom innerstädtischen Kolorit bis zur ländlichen Idylle“

Bezirksvorsteher Klaus-Dieter Menzer findet Krefelds West-Bezirk vielseitig und einzigartig.

„Vom innerstädtischen Kolorit bis zur ländlichen Idylle“
Foto: Dirk Jochmann

Der Westbezirk ist vielseitig, heterogen und einzigartig. Dokumentiert wird dies allein schon durch den Umstand, dass von 31 Bürgervereinen der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine elf ihr Domizil im Westbezirk haben.

Der Reiz des Krefelder Westens liegt in seiner Vielfältigkeit. Sie reicht vom innerstädtischen Kolorit einer mittleren Großstadt über gewachsene Siedlungsgebiete mit großen Grundstücken bis hin zu stark landwirtschaftlich geprägten Bereichen und großen Naherholungsgebieten wie dem Forstwald.

Krefeld hautnah

Bezirk West

Diese Vielfältigkeit spiegelt sich selbstverständlich in den verschiedenen Vorstellungen und Anliegen der Bewohner wider. Ein Beispiel: Sehen die einen in der diskutierten Westumgehung eine wichtige verkehrliche Entlastung, befürchten die anderen durch zunehmende Abkürzungen zwischen den Autobahnen letztlich mehr Verkehr. Jedoch: Der Westler tauscht sich aus und sucht den Dialog.

Der Westbezirk hat viele Pfunde, mit denen er wuchern kann. Corneliusplatz und Corneliusstraße wurden von Autos befreit und so in ihrer Schönheit wiederhergestellt. Die Umgestaltung des Platzes vor der Bürgerinitiative, in produktiven Moderationsverfahren gemeinsam mit den Bürgern entwickelt, hat ihr nördliches Gegenstück im erneuerten Stadtgarten gefunden. Von hier aus lässt sich ein schöner Stadtspaziergang beginnen, der durch Parks, Alleen, Grünflächen, an Pferdekoppeln vorbei wieder zurück in die Innenstadt führt.

Der Kaiser-Wilhelm-Park, mit bislang vier großen Festen aus seinem Dornröschenschlaf geweckt, soll seine zukünftige Bestimmung und Ausrichtung auch unter Beteiligung der Anwohner finden. Der Park könnte in ergänzendem Kontrast zum klassischen Stadtgarten ein Platz für Spiel, Spaß und Bewegung werden.

Gleich hinter dem Park schließt das sogenannte Belgische Viertel mit seinen schönen Häusern, deren drohender Veränderung mit einer Erhaltungssatzung Einhalt geboten wurde, an. Nur ein wenig weiter westlich liegt das Stadthaus des weltbekannten Architekten Eiermann. Besonders im laubbefreiten Winter lohnt der Blick von der Westparkstraße aus, kann man so doch die gesamte architektonische Bedeutung des Gebäudes erfassen. Gleich um die Ecke kommt der Mies van der Rohe Businesspark, wo kleine Firmen auf altem Gelände eine neue Heimat finden.

Ergänzt um das Kesselhaus als mögliche Veranstaltungshalle und der Sanierung des Stadthauses herrscht hier eine Menge städtebauliche Bewegung, die den Westbezirk interessant und lebenswert macht. Nicht vergessen darf man schließlich die Westparkstraße als Herz des Krefelder Eissports. Hausaufgaben im Westbezirk gibt es sicherlich in Sachen Straßen und Radwege zu erledigen. Ziel des konsequenten Einsatzes für die Weiterentwicklung des Straßen- und Radwegenetzes sollte es sein, dass mehr Bürger konsequent auf das Rad umsteigen.

Apropos Radfahren: Zwei zukunftsweisende Krefelder Radprojekte verlaufen in großen Teilen durch den Westbezirk: die „Krefelder Runde“ von Holterhöfe durch Forstwald über Benrad nach Hüls, Grüngebiete mit unterschiedlicher Fauna und Flora verbindend, und die „Krefelder Promenade“, die eine verkehrsgünstige Stadtverbindung von West nach Ost bildet.

Auch am Rande des Westbezirks, im Seidenweberviertel, entwickelt sich ein moderner, urbaner Charme: Gedichte und Zeichnungen an den fensterlosen Fassaden historischer Stadthäuser, betreute Baumbeete an der Lindenstraße, die Umgestaltung eines Teils der Lewerentzstraße unter Beteiligung der Bürger und der FH Niederrhein. Dazu zahlreiche Kitas mit unterschiedlichen Trägern, Grundschulen mit verschiedenen pädagogischen Ausrichtungen, ein Großteil der weiterführenden Schulen und der Mitmachbauernhof Mallewupp an der Ottostraße.

Es gäbe noch viel zu erzählen. Der Westen ist bunt, liebens- und lebenswert.

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