Lesung : Freude an hintersinnigem Witz
Krefeld Christian von Aster liest ein Potpourri bei den “Verwunschenen Nächten” auf der Burg Linn.
Christian von Aster liest an diesem Abend Sachen, auf die er selbst Lust hat, wie er sagt. Bekanntes, bereits Veröffentlichtes ebenso wie Neues und damit Exklusives für die „Publikümmer“, wie er sagt. Dem Wunsch eines Besuchers, auch „10 kleine Grufties“ vorzutragen, begegnet er mit der Aussage: „Was, diesen komischen Text?“ Das Publikum hat seinen Spaß mit dem Autor im Rittersaal der Burg Linn bei der Reihe „Verwunschene Nächte“ und spendet viel Beifall.
„Er ist witzig, aber nicht nur“, sagt Krefelds Fantasie-Autor Bernhard Hennen bei der Begrüßung. Für ihn sei von Aster der meiste gefürchtete Kollegen, man sehe neben ihm schlecht aus, berichtet er weiter und stellt sein Licht für den Gast charmant unter den Scheffel. „Christian von Aster lebt als Künstler kompromisslos, macht ganz viele Dinge nebenher und lässt sich in keine Schublade stecken.“
Der Schriftstelle bezeichnet sich selbst als „literarischen Hedonisten, anderweitig auch als Genre-Grenzen-Saboteur, literarischen Bonbononkel oder satirisches Gesamtkunstwerk.“ In diesen Eigenschaften hat er im Laufe der Zeit mehr als zwei Dutzend Bücher verfasst, an zahlreichen Anthologien mitgewirkt, Hörbücher eingesprochen und produziert, Drehbücher verfasst, Filme gedreht und mehrere hundert Lesungen vor eben den „Publikümmern“ absolviert.
Er hat Spaß an Sprache und schafft eigene Wortkreationen in seinem literarischen Potpourri mit „verschiedenen Sachen“ an diesem Abend. Obwohl auch er Märchen behandelt, sei der jetzige Gast sehr unterhaltsam aber „ein bisschen weniger schockierend als sein Vorgänger Tom Daut“ auf der Burg Linn, verspricht Burgherrin Jennifer Morscheiser.
So macht er aus dem klassischen Märchen „Rumpelstilzchen“ eine „kapitalistische Geschichte“ aus dem modernen Arbeitsleben mit Herrn Rumpel von der Firma Stilzchen. Aus Stroh Gold zu spinnen, sei trotz Basis-Workshop schwerer, als aus Milch Käse oder aus Schwein Wurst herzustellen, liest er in Versform. „Die Tochter wird zur Hochstaplerin, obwohl sie gar nichts dafür kann.“