Sport Ein oder zwei Kunstrasenplätze für die Hubert-Houben-Kampfbahn

Kliedbruch · Erstmals hat die Stadt Pläne für den Umbau des Sportplatzes am Appellweg vorgestellt.

 Kommt Viktoria Krefeld zum Appellweg, sollen auf dem Sportplatz zwei neue Kunstrasenplätze entstehen. Bleibt Preußen Krefeld alleiniger Vereinsnutzer der Anlage, wird nur der jetzige Natur- zu einen Kunstrasen.

Kommt Viktoria Krefeld zum Appellweg, sollen auf dem Sportplatz zwei neue Kunstrasenplätze entstehen. Bleibt Preußen Krefeld alleiniger Vereinsnutzer der Anlage, wird nur der jetzige Natur- zu einen Kunstrasen.

Foto: Jürgen Brefort

Wenn Sportamtsleiter Oliver Klostermann von einer Wende spricht, ist damit gewiss nicht ein Richtungswechsel beim Schwimmen gemeint. Nein, dann geht es um die Zukunft der Krefelder Sportlandschaft, die mit ihren aktuell 17 Freiluftanlagen deutlich zu groß ist. Denn das Problem ist ein qualitatives, sagt Klostermann. „Die Ausstattung vieler unserer Sportanlagen ist nicht mehr zeitgemäß“, erläutert der Sportamtsleiter am Donnerstag auf einer Informationsveranstaltung zur Zukunft des Sports im Krefelder Nordbezirk.

Hubert-Houben und der Schroersdyk: Das sind die beiden Anlagen, um die es an diesem Abend geht. Entsprechend ist das Vereinspersonal gekommen. Vor allem von Viktoria Krefeld, der Club ist seit jeher auf den beiden Plätzen am Schroersdyk beheimatet und will das auch in Zukunft sein. Die Sportverwaltung hat aber andere Pläne. So soll Viktoria im besten Fall zur Horkesgath zu Spiel und Sport Krefeld oder zur Hubert-Houben-Kampfbahn am Appellweg zu Preußen Krefeld umgesiedelt werden. „Ich finde es schwierig, auf eine der beiden Anlagen zu kommen und mich dort nicht nur als Gast zu fühlen“, betont Viktorias Vorsitzender Markus Eitner.

Die Stadt respektiert den Wunsch des Vereins am Schroersdyk zu bleiben. Wird dann aber, sollte der Verein sich entscheiden, gleichzeitig die Anlage in die Hände der Viktoria geben und zumindest einen der beiden Plätze in eine Bewegungsfläche umwandeln. Was das im Detail bedeuten kann, zeigte Professor Lutz Thieme von der Hochschule Koblenz. Zusammen mit seinem Campus-Team befasst sich Thieme mit dem Thema Sportenwicklung in Städten und war bereits an einer wissenschaftlichen Ausarbeitung zur Zukunftsfähigkeit der Krefelder Sportanlagen beteiligt. „Jetzt wollen wir uns der Frage widmen, wie wir bedarfsgerecht planen“, erläuterte Thieme und stellte für das Gelände Schroersdyk mögliche alternative Nutzungen wie einen Fitness-Trail, Leichtathletikanlagen, einen Beach-Sportbereich oder einen sogenannten Multicourt vor, auf dem mehrere Sportarten ausgetragen werden können. Was genau umgesetzt wird, soll in einem nächsten Schritt erstmal mit den Beteiligten vor Ort erläutert werden. Dabei gilt: Es gibt zwei Varianten: Viktoria Krefeld bleibt auf der Anlage und es wird eine der beiden Sportflächen entwickelt oder der Verein verlässt den Schroersdyk und es wird die gesamte Anlage neu geplant.

Wie sich der Verein entscheidet, wird auch die Planungen für die Hubert-Houben-Kampfbahn beeinflussen. Kommt Viktoria zum Appellweg, sollen auf dem Sportplatz im Kliedbruch zwei neue Kunstrasenplätze entstehen. Bleibt Preußen Krefeld der alleinige Vereinsnutzer der Anlage, wird nur der jetzige Natur- in einen Kunstrasen umgewandelt. Vor 2023 soll die Anlage nicht fertig sein. „Wir können nicht mit einzelnen Schritten starten, so lange wir keine Zusage für mögliche Fördergelder haben“, sagt Sportdezernent Markus Schön.

Kritik an den Plänen, Viktoria Krefeld auf die Hubert-Houben-Kampfbahn zu holen, gibt es von Peter Vermeulen (CDU). „Wie sollen noch mehr Autos dort vor Ort Platz finden. Sorgen Sie für ein Verkehrskonzept, bevor Sie weiter planen“, sagt der ehemalige Oberbürgermeisterkandidat in Richtung der Stadt. Während die SPD die Pläne der Verwaltung lobte, sprach sich Andreas Drabben (UWG) für einen Verbleib von Viktoria Krefeld am Schroersdyk aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort