Kurzarbeit produktiv nutzen

TRW nimmt das Angebot der Agentur für Arbeit für seine Mitarbeiter in Anspruch.

Krefeld. Erst seit kurzem gibt es die Möglichkeit, Mitarbeiter während der Kurzarbeit zu qualifizieren. "Das Angebot der Agentur für Arbeit kommt uns gerade recht", sagt TRW-Werksleiter Detlev Schopphoff.

"Die Mitarbeiter sind unser höchstes Kapital, und wir wollen die Kurzarbeit produktiv zur Weiterbildung nutzen." Auf diese Weise will der Zulieferer Entlassungen vermeiden und gleichzeitig Architekt der eigenen Zukunft sein. "Selbst wenn der ungünstigste aller Fälle eintreten sollte und Entlassungen nötig werden, bleibt den Mitarbeitern die Qualifizierung als Vorteil."

Dabei kommt dem Unternehmen entgegen, dass inzwischen bis zu 18 Monate Kurzarbeit möglich sind. "Wir wissen ja nicht, wie lange die Aufträge noch ausbleiben", sagt Schopphoff. Wegen der derzeitigen Autokrise hat der Automobilzulieferer für die 380 tariflich geführten Mitarbeiter im Krefelder Werk Kurzarbeit beantragt. "Im Januar wurde an sieben Tagen, im Februar an zehn Tagen kurz gearbeitet", berichtet Axel Goebels.

Der Betriebsratsvorsitzende bei TRW will alles tun, um die Arbeitsplätze zu sichern. "Als die Wirtschaft brummte, wurde die Weiterbildung vernachlässigt - das holen wir jetzt nach", begrüßt er die Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem die Förderung von Sprach- und Führungskompetenzen.

Die Agentur übernimmt laut Leiter Peter Ewert die kompletten Weiterbildungskosten von 340000Euro. "Wir nehmen das Geld aus Beitragsmitteln lieber vorsorglich in die Hand, als es später an Arbeitslose zu zahlen."

Am Rande stellte Ewert die aktuellen Zahlen am Krefelder Arbeitsmarkt vor. Die Arbeitslosenzahl steigt langsamer als erwartet. Im Februar waren 12549 Personen arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 11,2 Prozent und liegt knapp über dem Januarwert (11,0) und sogar unter dem Vorjahreswert im Februar (11,3).

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