Boule Ein Verein liebt seit 25 Jahren das Präzisionsspiel mit den Kugeln

Krefeld · Boule-Club Krefeld feiert Jubiläum an der Alten Gladbacher Straße.

 Ulli Bossmann, Brigitte Keppler, Heinrich Krebbers und Hermann Markus (v. l.) bei einem Jubiläums-Spiel auf der Bahn.

Ulli Bossmann, Brigitte Keppler, Heinrich Krebbers und Hermann Markus (v. l.) bei einem Jubiläums-Spiel auf der Bahn.

Foto: abi/Andreas Bischof

Es riecht nach gegrilltem Fleisch, Zigarettenqualm liegt in der Luft. Auf der kleinen Lichtung eines  Waldstücks in Tackheide vernimmt man geselliges Miteinander. Gemütlichkeit herrscht auf der Anlage an der Alten Gladbacher Straße. Es gibt ja schließlich etwas zu feiern. Der Boule-Club Krefeld ist 25 Jahre alt. Am 25. August exakt auf den Tag genau. Das Kugelspiel aus Frankreich erfreut sich unter den Mitgliedern weiter großer Beliebtheit. „Das Leben ist eine Boulebahn — Meditation unter südlicher Sonne“ steht auf einem Plakat. Es ist auch ein Stück Lebensgefühl, das diese Freizeitaktivität ausmacht und die Damen und Herren hier seit über zwei Jahrzehnten in den Bann zieht. Geschick, verbunden mit Gemütlichkeit und auch etwas Konkurrenzdenken auf der Bahn. „Früher rauchte man und trank ein Bierchen dabei“, sagt Jannis Papadaniel, einer der letzten Gründungsväter, die noch aktiv dabei sind: „Bei offiziellen Wettkämpfen ist das aber heute verboten.“

Der Vorsitzende Dieter Neumann erklärt: „Wir möchten ein geselliges Vereinsleben führen. Gute Gespräche, Feiern und Boule-Spielen gehören dazu. Wer mag, auch im sportlichen Bereich.“ Neumann steht seit 2008 dem Verein vor und ist seit 30 Jahren dem Kugelspiel eng verbunden. Früher sah man ihn und andere oft am Kaffeehaus Schmitz am Hauptfriedhof. Das Lokal ist heute verschwunden. Die Boule-Spieler zogen 1996 auf das Gelände im Wäldchen an der Alten Gladbacher Straße. Dort haben sie heute 20 Bahnen auf drei Plätzen zur Verfügung und kämpfen in der Bezirksliga sogar um Punkte. Dabei sind sie fast ungestört. Ein umgebauter Bauwagen verleiht dem Ganzen noch den Charme des Nicht-Etablierten. Die Wohnstätte stellte die Fläche zur Verfügung.

Neumann kam über Hubert Arians, den späteren Bundestrainer, zum Boule-Sport. Arians war es auch, der die Krefelder Gruppe nach der Vereinsgründung des Klubs 1995 anleitete und formte. Krefeld war damals neben Düsseldorf eine Hochburg des französischen Präzisionsspiels in NRW. Stimmen, die ein schnelles Ende des Vereins voraussagten, verstummten. „Ich hatte nie Bedenken“, sagt Neumann, der viel Öffentlichkeitsarbeit betreibt, um seinen Sport zu bewerben, auch schon eine Bahn an der Uerdinger Rhine Side einweihte.

Boule, das gewinnt seine Anziehung nicht nur für Jannis Papadaniel aus mehreren Faktoren: Es gibt keine Altersgrenze, keine Kleiderordnung, keine Trennung der Geschlechter. Männer und Frauen spielen miteinander und gegeneinander in einer Mannschaft. „Die Kugeln können einen das ganze Leben begleiten“, sagt er. An guten Tagen könne man außerdem auch mal einen Nationalspieler besiegen: „Es geht immer um die Tagesform.“ Höhepunkt erlebte der Verein auch: Im Rahmen eines Sommercamps spielten 2003 über Vermittlung des Landessportbundes bis zu 300 Jugendliche aus zwölf Ländern auf der Anlage. Zudem durfte der BC Krefeld auch mal ein Jahr in der NRW-Liga ran.

Heute hat der Verein 54 Mitglieder, sucht aber vor allem Nachwuchs. Der Verein soll ja schließlich noch in 25 Jahren aus vielen Aktiven bestehen. Weitere Infos unter:

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