Serie Eine Kultfigur mit Büstenhalter

Linn · In Linn treten wir an den Altar.

 Sophie Montz und Yvonne Trogemann scheinen das Öllicht am Hausaltar zu entzünden.

Sophie Montz und Yvonne Trogemann scheinen das Öllicht am Hausaltar zu entzünden.

Foto: ja/Dirk Jochmann (DJ)

Einen Herrgottswinkel wie in Bayern kannten schon die alten Römer. In jedem Haushalt war den Laren, den Schutzgöttern der Familie, ein kleiner Altar gewidmet. Häufig handelte es sich um eine bemalte Wandnische, in der zwei kleine Larenfiguren standen. Sie wurden in die Familienfeiern einbezogen und mit kleinen Speiseopfern geehrt. In der Mitmachausstellung „Mit dem Selfie in die Römerzeit“ im Museum Burg Linn, die am 1. September endet, können sich die Besucher am Altar ins 3D-Bild einfügen, als ob sie gerade ein Öllämpchen entzünden würden.

Die Laren waren Vorfahren, denen göttliche Eigenschaften zugesprochen wurden. Sie beschützten das Haus und seine Bewohner. Andere Götter der alten Römer kümmerten sich zum Beispiel um den Handel (Merkur) oder um Herzensangelegenheiten (Venus).

Bei Ausgrabungen in Gellep sind schon diverse Götterfiguren als Grabbeigaben gefunden worden. Darunter die bekannte „Venus mit Brustbinde“, dem BH der Antike. Eine Venus als Grabbeigabe ist übrigens eine Besonderheit. WD

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