Schwimmen in Krefeld Neubau für Hülser Bad gefordert

Krefeld · Laut der Stadt Krefeld ist derzeit kein rechtssicherer Betrieb möglich. Das kleine Schul-Hallenbad soll Ersatz für 2019 sein.

 9000 bis 10 000 Gäste besuchen das Naturschwimmbad in Hüls pro Sommer.

9000 bis 10 000 Gäste besuchen das Naturschwimmbad in Hüls pro Sommer.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Für Sportdezernet Markus Schön ist die Sache völlig klar: Das Hülser Schwimmbad kann im Sommer 2019 aus zivil- und strafrechtlichen Gründen nicht geöffnet werden. In dieser Einschätzung stützt er sich auf eine Situationsbewertung, die von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen abgegeben worden ist. Wie Schön weiter informiert, habe Oberbürgermeister Frank Meyer am Dienstagmorgen im Verwaltungsvorstand klargemacht: „Wir wollen in Hüls weiter ein Bad haben.“ Deshalb müsse nun „unverzüglich“ überlegt werden, in welche Richtung die weiteren Planungen gehen könnten. Die sicherste, aber auch teuerste Variante wäre der Bau eines Freibads.

In Hüls ist mit den Jahren ein „Janus-Kopf-Bad“ entstanden

Derzeit gibt es in Hüls laut Kurt Pelzer von der Gesellschaft für das Badewesen ein „Janus-Kopf-Bad“: In den 1930er Jahren als reines Naturbad ohne Wasseraufbereitung gebaut, wurde später durch betonierte Ausbauten ein künstliches Schwimmbecken geschaffen, das als „bauliche Anlage“ gilt. Und für diese gelten schärfere Bestimmungen als zum Beispiel für einen Badesee. Solche Anlagen sind nach Paragraph 3 der Bauordnung NRW so zu errichten, dass Leben und Gesundheit der Nutzer nicht gefährdet werden.

„Spätestens jetzt können wir nicht mehr die Augen zudrücken“, folgert Markus Schön daraus. Vom Schwimm- bis hinauf zum Oberbürgermeister seien alle strafrechtlich voll belangbar, wenn im Bad etwas passiert. „Wir können von Glück sagen, dass in all den Jahren nichts passiert ist.“

Um einen rechtssicheren Betrieb herzustellen, empfiehlt Pelzer den Rückbau zum Naturbad oder den Ausbau zum Freibad. Der Rückbau ginge schneller und wäre preiswerter. Das sei aber kein Garant für eine genehmigungsfähige Wasserqualität. Beim Umbau zu einem Freibad wäre dies anders. Laut Pelzer ginge das auch schneller, als man glaubt: Da die Becken aus Edelstahl vorgefertig werden, könne man diese innerhalb eines Winters fertigstellen.

Zu den möglichen Kosten eines Rück- oder Neubaus gibt es laut Schön noch keine Schätzungen. Die Politik müsse, wenn gewünscht, der Stadtverwaltung die notwendigen personellen und finanziellen Mittel (derzeit sind keine vorgesehen) bereitstellen. Ein Neubau wäre aus Sicht des Dezernenten eine Chance, auch Krefelder Vereinen und Schulen mehr Wasserflächen zu verschaffen. „Wir werden alles dran setzen, dass man in Hüls im nächsten Jahr wieder schwimmen kann.“

Als Ersatz für das geschlossene Bad in Hüls kündigte Markus Schön für die Sommer-Wochenenden die Öffnung des kleinen Hallenbads der Gehörlosenschule (Luise-Leven-Schule an der Lobbericher Straße) mit angeschlossener Wiese an. Dieser Plan werde derzeit mit dem Landschaftsverband abgestimmt.

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