Klimaschutz Fridays for Future will Straßen in Krefeld sperren lassen

Krefeld · Fridays for Future möchte einige Straßen in der Krefelder Innenstadt für den Verkehr sperren lassen. Die Klimabewegung ruft die Ratsfraktionen zur Zusammenarbeit auf.

 Friday for Future fordert zugunsten des Klimas die Sperrung von Straßen in der Krefelder Innenstadt; ein Kandidat wäre der viel befahrene Ostwall.

Friday for Future fordert zugunsten des Klimas die Sperrung von Straßen in der Krefelder Innenstadt; ein Kandidat wäre der viel befahrene Ostwall.

Foto: Andreas Bischof

Der Antrag Björna Althoff möchte im Namen der Krefelder Fridays-for-Future-Gruppe (FFF) mit den Ratsfraktionen einen Konsens erarbeiten, um einzelne innerstädtische Straßen für den motorisierten Individualverkehr zu sperren. Sie bittet dazu um einen gemeinsame Beschlussvorlage für die nächste Sitzung des Bauausschusses. Die Sperrung soll laut FFF-Vorschlag ab dem 24. April erfolgen. Welche Straßen davon betroffen sein werden, soll im Rahmen einer Online-Befragung per Mehrheitsentscheid ermittelt werden. Ein Abstimmungstool wurde von FFF bereits vorbereitet, die Fraktionen werden zur digitalen Zusammenarbeit aufgerufen. Am Ende wird dann in tabellarischer Form sichtbar, welche Fraktion welche Straße mit Häkchen bzw. Kreuzchen versehen hat. Die Straßen, die angekreuzt werden können, reichen von Rheinstraße und Königstraße über Ostwall und Breite Straße bis zu St.-Anton-Straße und Friedrichstraße. Der gewonnene Platz soll je nach Gegebenheiten für Grünflächen, Gastronomie und Einzelhandel, Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV freigegeben werden.

Der Zusammenhang Fridays for Future beruft sich ausdrücklich auf Punkt 12 des Krefelder Klimanotfalls sowie auf das Mobilitätskonzept. Das ist zwar noch gar nicht fertig, doch schon in seinem Leitbild wird aufgeführt, dass zwischen den Wällen der Autoverkehr vermindert werden müsse. Auch solle der Ostwall als Flaniermeile aufgewertet sowie Fußgängern, Bussen und Bahnen im Zentrum Priorität eingeräumt werden. Ebenfalls im Leitbild sei aufgeführt, das erste wichtige Pilotprojekte schon 2020 in Angriff genommen werden. Nicht zuletzt erinnert FFF daran, dass der Stadtrat mit der Ausrufung des Klimanotfalls die sukzessive Sperrung einzelner innerstädtischen Straßen ausdrücklich beschlossen habe. „Als Teil der Krefelder Verkehrswende unterstützt diese Maßnahme die zeitlichen und inhaltlichen Ziele des Mobilitätskonzeptes“, so der Antrag.

Die Bewertung Fridays for Future nimmt die Politik beim Wort. Bei bloßen Lippenbekenntnissen im Stadtrat soll es nicht bleiben. Vielmehr baut die Klimabewegung ganz bewusst Druck auf, damit den Worten auch Taten folgen. Die komplette Sperrung von Straßen in der Innenstadt, von der nur Busse, Rettungs- und Einsatzfahrzeuge sowie die Müllabfuhr ausgenommen werden sollen, könnte ein wichtiges Instrument sein, um die Krefelder Klimaziele zu erreichen. Mal schauen, ob die Politik bereit ist, einen so radikalen Schritt mitzugehen.

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