Gleichberechtigung „Frauen tragen die meiste Last“

Krefeld · DGB-Kundgebung zu 110 Jahre Internationaler Frauentag

 Bei Sturm, Regen und Hagel demonstrierten die Teilnehmer bei der DGB-Kundgebung zum Internationalen Frauentag auf dem Joseph-Beuys-Platz.

Bei Sturm, Regen und Hagel demonstrierten die Teilnehmer bei der DGB-Kundgebung zum Internationalen Frauentag auf dem Joseph-Beuys-Platz.

Foto: Bischof/Andeas Bischof

Auf dem Joseph-Beuys-Platz flattern die roten Fahnen im Wind. „Wir sind gemeinsam stark“, steht darauf. Bei der Kundgebung des DGB-Kreisfrauenausschusses am Samstag zu „110 Jahre Internationaler Frauentag“ kämpfen die Teilnehmerinnen gegen Sturm, Regenschauer vor allem aber gegen soziale Ungleichheit. Sie verstärke sich in Pandemie-Zeiten noch. „Durch Corona sind die Mängel in dieser Gesellschaft massiv deutlich geworden“, erklärt Angelika Lommes, Vorsitzende des Ausschusses. „Und wieder sind es die Frauen, die die meiste Last zu tragen haben, sie sind die Verlierer dieser Krise. Frauen sind in diesem Land diejenigen, die noch mehr doppelt belastet sind als je zuvor.“ Sie berichtet, dass die Frauen aufgrund der Pandemie in alte Rollenbilder, in die Hausarbeit, zurückgedrängt würden. Außerdem hätten häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder und psychische Krankheiten im Lauf des vergangenen Jahres erheblich zugenommen.

Auf anderen Plakaten steht: „Wir wollen diese Krise weder ausbaden noch managen.“ Oder: „Gesundheit statt Profite.“ Lommes erklärt, dass es die Frauen seien, die im Gesundheitsbereich erfahren, dass in der Vergangenheit viel zu wenig dafür getan worden sei, Krankenhäuser und Altenheime gut auszustatten und für Notsituationen wie eine Pandemie vorzubereiten. „Für die Betreiber der Kliniken und Senioreneinrichtungen ist wichtig, dass die Profite stimmen, der Mensch zählt nicht.“

Für das Solidaritätshaus und damit für ein friedliches, gemeinsames und gleichberechtigtes Zusammenleben spricht Gülay Demirel. „Zum Abbau des Rassismus fördern wir Toleranz und Völkerverständigung durch zielgerichtete Ini-
tiativen.“ Mit Unterstützung der Krefelder Künstlerin Mauga Houba-Hausherr wurde eine Plakatwand gestaltet. Sie ist bis 18. März am Südausgang des Hauptbahnhofes zu sehen. Houba-Hausherr hat Rosa Luxemburg, eine der einflussreichsten Frauen in der Geschichte Europas, die für Freiheit und Gleichheit steht, als zentrale Figur in den Mittelpunkt ihres Werkes gestellt. „Ich habe das Bild in der leuchtenden weiblichen Farbe Violett gestaltet“, sagt die Künstlerin. Außerdem hat sie Forderungen der DGB-Frauen darin aufgezeichnet: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Guter Lohn für gute Arbeit.“ Oder: „Den Ausbau bedarfsgerechter und qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung.“

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