Krefeld Fachbereich Sport darf nicht umziehen

In das neue Gebäude der Verwaltung an der St. Töniserstraße sollte auch der Fachbereich Sport einziehen. Daraus wird erst einmal nichts — weil die schicken Büros nicht arbeitstauglich sind.

Vorbereitet und eingerichtet — aber die Mitarbeiter des Fachbereichs Sport und Bäder können noch nicht einziehen.

Vorbereitet und eingerichtet — aber die Mitarbeiter des Fachbereichs Sport und Bäder können noch nicht einziehen.

Krefeld. Jeder kennt das. Wenn’s ins neue Zuhause geht, soll der Umzug gelingen, bitteschön stressfrei sein. Ob privat oder auch dienstlich mit der Firma. Dass es am Ende dann gar nicht dazu kommt, in neuer Umgebung anzukommen, ist nun wirklich selten. Aktuell aber passiert. Bei der Stadt, in der Verwaltung, konkret dem Sportamt. Auflagen des Arbeitsschutzes stehen dem Umzug im Wege.

Dieser Tage saßen die Mitarbeiter auf gepackten Kartons. Da war indes schon klar — es geht nicht, wie ehedem geplant, ins neue Verwaltungsgebäude an der St. Töniserstraße. Stattdessen sind die 16 Mitarbeiter der Sportverwaltung im Flachbau des Stadthauses unter gekommen. Vorübergehend, wie es heißt. Wie lange, kann momentan niemand prognostizieren. Der Vorgang, so kann man ahnen, ruft allenthalben wenig Begeisterung hervor — bei den Mitarbeitern des Sportamts ohnehin, in der Verwaltung ebenso, weil es nun an die Problembewältigung geht.

Die Außenansicht des Gebäudes lässt erahnen, welches Arbeitsschutzproblem im Inneren die Lage bestimmt. Die schmalen Fenster sind Stein des Anstoßes. Sie lassen, gemessen an der Raumgröße von rund 24 Quadratmetern zu wenig Tageslicht in die Büros. Nicht einmal im Bereich der Fenster, da könnten die Schreibtische stehen — und alles bekäme einen Haken. Arbeitsrechtlich. Aber eben vier Meter tiefer im Raum nicht mehr. Zu dunkel. Im Gebäude an der St. Töniserstraße war lange das staatliche Umweltamt zu Hause. Dort sollen Markierungen auf dem Boden die maximal zulässige Position der Schreibtische im Raum gekennzeichnet haben.

Nach dem Auszug hat die Wohnstätte die Immobilie erworben, die Stadt mietet die über drei Etagen komplett und schick renovierten Räume an.

Weiß gestrichene Raufasertapeten sind auf den Wänden, der Teppichboden neu, blau meliert, die Zimmer-Türen gelb, die großen Türen in den geräumigen Fluren in Grau gehalten. Alles sehr schick. „Stattlich“, sagte am Freitag einer. Unter den gut 3000 Angestellten der Verwaltung würden Hunderte hier liebend gerne einziehen, angesichts mancher Raumsituation in den Ämtern. Aber — in der zweiten Etage warten neun Büros auf Mitarbeiter, die nicht kommen werden. Vier an sechs Meter groß sind die Büros mit Fenstern zur Straße.

Aufgefallen ist das Tageslichtproblem dem Personalrat der Verwaltung, der hatte gemeckert, ein in Auftrag gegebenes Gutachten bestätigt die dem Arbeitsrecht nicht konformen Rahmenbedingungen. Was jetzt zu tun ist? Im Grundsatz nur zwei Alternativen — größere Fenster oder kleinere Räume. Das wäre mit Gipswänden herstellbar und die weniger aufwendige Lösung. Mehr Licht hieße kostenintensivere Arbeiten an der Fassade.

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