Neues Angebot Erste Eissauna in Krefeld: Drei Minuten bei bis zu minus 196 Grad

Krefeld · Wer in eine herkömmliche Sauna geht, weiß: Ihn erwarten drei Gänge mit Hitze, Schwitzen und Entspannung. Ganz anders ist es bei einer Kryosauna. Eine Familie betreibt den wohl kältesten Ort Krefelds.

 Alina Iwersen-Kirchhoff, die zur Geschäftsführung gehört, führt die Kälte-Sauna vor.

Alina Iwersen-Kirchhoff, die zur Geschäftsführung gehört, führt die Kälte-Sauna vor.

Foto: Andreas Bischof

Wer in eine herkömmliche Sauna geht, weiß: Ihn erwarten drei Gänge mit Hitze, Schwitzen und Entspannung. Ganz anders ist es bei der Kryosauna. Hier versprechen drei Minuten alleine und bei minus 196 Grad Celsius im dampfenden Stickstoff ein eiskaltes Erlebnis mit Heilkraft. Familie Kirchhoff betreibt den wohl kältesten Ort Krefelds, das Projekt K.

Auf dem Regal stehen plüschige Hausschuhe mit Tiergesicht, dicke Baumwollsocken liegen nebenan und flauschige Bademäntel hängen an der Stange. Die Sauna selbst sieht wie eine hohe Tonne aus. Eigentlich ist die Familie in der Immobilien- und Versicherungsbranche tätig und bleibt das auch. Doch eigene Erfahrungen mit der Kälte haben sie zum zusätzlichen und neuen Geschäftszweig bewogen. „Seitdem ich in unsere Kryosauna gehe, habe ich keine Migräne mehr“, erklärt Tochter Alina Iwersen-Kirchhoff. „Kryo ist griechisch und bedeutet Kälte.“ Ihr Vater, Ex-KFC-Fußballprofi Frank Kirchhoff, musste zuerst zu seinem Glück überredet werden. „Ich hatte nach einer Trainingseinheit so starken Muskelkater, dass ich selbst rückwärts kaum die Treppe heruntersteigen konnte“, erzählt er. „Meine Frau Anja hat mich überredet, eine Kältesauna zu besuchen. Nach drei Minuten war der Muskelkater verschwunden.“ Kein Wunder, findet er. Würden doch nach jeder Verletzung Eiswürfel, kühlende Sprays oder Kältepacks benutzt. Die trockene Kälte sei über drei Minuten auch gut auszuhalten.

Danach hat die Familie mehrere Anbieter besucht, sich entschieden und hat nun eine Kryo-Sauna in Betrieb. „Eigentlich wurde dieses Kälte-Behandlungsverfahren von dem japanischen Arzt Dr. Toshima Yamauchi gegen Rheuma genutzt“, erklärt Anja Kirchhoff. Doch: „Positive Effekte der Kälte werden schon seit vielen Jahrhunderten genutzt, um Energie und Kraft zu gewinnen, das Immunsystem anzuregen und den Körper zu stärken, abzuhärten, und gegen Krankheiten resistenter zu machen.“

Das heißt: Die Eissauna soll, was Gesundheit und Medizin angeht, beispielsweise Schmerzen und Entzündungserscheinungen hemmen, den Stoffwechsel und die Fettverbrennung ankurbeln, Stressabbau unterstützen oder Migräne lindern, Allergien mildern und Neurodermitis abschwächen.

Zu Wellness und Beauty: Die Haut soll gestrafft, Durchblutung und Hautbild verbessert werden, Besenreiser und Krampfadern würden effektiv bekämpft. Zum Thema Fitness und Sport, das besonders für den Leistungssportler Kirchhoff interessant ist: „Hier hat diese Sauna eine ähnliche Wirkung wie beim Höhentraining.“ Sie kann die Beweglichkeit verbessern, die Regeneration nach dem Training beschleunigen und Heilungsprozesse ankurbeln. „Spieler von KEV und KFC interessieren sich für die Behandlung. Auch Ex-Borusse Lewis Holtby war schon bei uns.“

Kirchhoff erinnert an den scherzhaften Ausspruch von Fußballspieler Per Mertesacker nach dem Halbfinale der Fußball-WM 2014 in Brasilien, das Deutschland gegen den austragenden Rekordmeister mit 7:1 gewann: „Jetzt muss ich drei Tage in die Eistonne.“ Das sei heutzutage aber gar nicht mehr nötig. „Drei Minuten Kryo-Sauna reichen.“ Das sei auch der Grund, weshalb mancher Bundesligaverein eine eigene Eissauna in der Umkleidekabine habe.

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