Kriminalität Ein Viertel weniger Einbrüche

Polizei verzeichnet in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 280 Einbrüche. Die Innenstadt bleibt aber Problembereich.

Der klassische Weg: Türen werden aufgebrochen, Fenster aufgehebelt. Symbolfoto: dpa

Der klassische Weg: Türen werden aufgebrochen, Fenster aufgehebelt. Symbolfoto: dpa

Foto: privat

Krefeld. Es ist ein Vergleich, der die Polizei in Krefeld ein bisschen stolz macht. Seit 2015 wird der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs in Nordrhein-Westfalen große Bedeutung zugemessen. Die Zahlen waren vor zwei Jahren im ganzen Bundesland durch die Decke gegangen. Seitdem gehen die Ordnungshüter mit vielen Maßnahmen konsequent gegen Einbrüche vor. In Krefeld mit Erfolg, wie ein Blick auf die Statistik beweist. Die Polizei registrierte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 280 Einbrüche, also rund 26 Prozent und damit 72 Fälle weniger als im Vorjahr.

Bereits im Jahr 2016 (760 Einbrüche) waren die Zahlen nach dem „Hochjahr“ 2015 (1118) wieder deutlich gesunken. Jetzt scheint es, als könnte die Zahl der Delikte noch mal deutlich reduziert werden. Hochrechnen auf das gesamte Jahr wollen die Beamten die Zahlen aber auch im Hinblick auf die noch anstehende dunkle Jahreszeit, in der es aufgrund der Witterungsbedingungen mehr Einbrüche als in der ersten Jahreshälfte gibt, nicht.

Stattdessen verweist die Polizei darauf, dass es in 42 Prozent der 280 Einbruchsfällen beim Versuch blieb. „Die Täter schafften es nicht in die Wohnung. Dies zeigt uns, dass die technische Sicherung der eigenen vier Wände immer noch das beste Mittel gegen Wohnungseinbrecher ist“, sagt Krefelds Polizeisprecher Daniel Uebber.

Ebenfalls weiter verbessert hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres die Aufklärungsquote. Wurden 2015 nur 10,7 Prozent der Einbrüche aufgeklärt, waren es 2016 bereits 20,1 Prozent und im ersten Halbjahr 2017 sogar 23,9 Prozent. „Diese Zahl kann sich allerdings noch verändern, da noch nicht alle Ermittlungen abgeschlossen sind“, sagt Uebber. Heißt konkret, die Polizei befindet sich aktuell noch in der Aufklärung von Straftaten, die die Statistik möglicherweise noch verbessern können.

Krefeld liegt mit den aktuellen Zahlen an Einbrüchen voll im Landestrend (26,8 Prozent).

Ein Grund für den Erfolg liegt dabei auch in einer veränderten Ausrichtung der Polizei. Wurden Einbrüche in den vergangenen Jahren vor allem als Problem in den Jahreszeiten Herbst und Winter wahrgenommen, haben die Beamten längst umgedacht. Dem Einbruchsproblem wird seit 2015 — vor allem von den Beamten der Ermittlungsgruppe Dämmerung — ganzjährig entgegengetreten. „Die Experten der Ermittlungsgruppe setzen in der Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls bewusst ganzjährig auf Prävention und bieten Einzel- oder Gruppenberatungen an“, so der Polizeisprecher.

Doch obwohl die Zahlen sich gut entwickeln, gibt es in Krefeld weiterhin Problembereiche, in denen es besonders häufig zu Einbrüchen kommt. „Die Innenstadt ist, verglichen mit anderen Stadtteilen, seit Jahren überproportional stark betroffen. Dies liegt unter anderem an dem hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern, in die potenzielle Einbrecher leichter hineinkommen, als in gut gesicherte Einfamilienhäuser“, erläutert Daniel Uebber.

Eine besonders beliebte und dabei höchst simple Methode der Einbrecher dabei: Sind Geschäfte oder Arztpraxen mit in dem Mehrfamilienhaus angesiedelt, geben sie sich nach dem Klingeln an der Hauseingangstüre als Kunden oder Patienten aus, um in den Flurbereich des Hauses zu gelangen. Sind die Täter einmal im Haus, haben sie oftmals leichtes Spiel, in die einzelnen Wohnungen zu gelangen.

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