Wülfrath. Kommunalwahl ohne Claudia Panke

Wülfrath. · Bürgermeisterin hat nach langem Abwägen für sich entschieden, für keine dritte Amtszeit zur Verfügung zu stehen.

 Bei der WG-Versammlung kündigte Bürgermeisterin Claudia Panke (M.) gestern Abend an, als Verwaltungschefin nicht mehr kandidieren zu wollen.

Bei der WG-Versammlung kündigte Bürgermeisterin Claudia Panke (M.) gestern Abend an, als Verwaltungschefin nicht mehr kandidieren zu wollen.

Foto: Andreas Reiter

Es war für Bürgermeisterin Claudia Panke ein intensiver, persönlicher Prozess, sich mit der Fragestellung einer Neuwahl für das Bürgermeisteramt auseinanderzusetzen. So zumindest steigt Panke am Donnerstagabend in ihren Wortbeitrag bei der Jahreshauptversammlung der Wülfrather Gruppe (WG) bezüglich der anstehenden Kommunalwahl ein. Die Kernfrage vorweg: Wird sie erneut antreten? Nein! „Ich bin zu der Entscheidung gelangt, dass ich im nächsten Jahr nicht mehr für das Amt der Bürgermeisterin von Wülfrath kandidieren werde“, schreibt die jetzige Amtsinhaberin bereits im Vorfeld in ihrer schriftlichen Stellungnahme.

Elf Jahre bekleidet Claudia Panke das Amt der Bürgermeisterin, wurde 2009 erstmals zu Wülfraths Bürgermeisterin gewählt und konnte sich auch 2014 – mit einer, wie sie schreibt „überwältigenden Mehrheit“ – der Funktion als erste Bürgerin der Stadt sicher sein. Doch nun ist Schluss. Warum? Auch dafür liefert Panke in ihrer Stellungnahme Antworten. „Es ist an der Zeit, dass für Wülfrath und mich ein Wandel ansteht.“

Ihren Dank richtet Claudia Panke an die Wülfrather Bürger und Unterstützer für das anhaltende Vertrauen, aber auch an ihre Mitarbeiter im Rathaus sowie an die im Rat vertretenen Parteien und Fraktionen für die stets konstruktive Zusammenarbeit. „Mein Hauptziel war es, Wülfrath finanziell und organisatorisch in ein ruhigeres Fahrwasser zu bringen“, so Panke, die damit vor allem auf den Abbau der Schulden und Tilgung der Altlasten abzielt. „Vom Nothaushalt kommend, haben wir in diesen Jahren sogar einen Haushaltsausgleich, Tilgung von Krediten und somit eine Absenkung des Schuldenberges erreichen können.

Dennoch war und wird der Abbau der Altschulden beziehungsweise der Erhalt und Aufbau des Eigenkapitals weiterhin die größte Herausforderung sein. In einer wahren Aufholjagd wurden längst überfällige Jahresabschlüsse vorgenommen, die Stadt ist auch hier á jour durch den genehmigten Jahresabschluss 2018.“

Noch wird Claudia Panke dem Bürgermeisterstuhl allerdings nicht räumen. Knapp ein Jahr Amtszeit, bis September kommenden Jahres, liegt noch vor ihr. Zeit, wichtige Projekte abzuschließen und gute auf den Weg zu bringen. „Jeder, der mich kennt weiß, dass ich weiterhin all meine Energie und Kraft dafür verwenden werde, mich für meine Heimatstadt und ihre Menschen einzusetzen“, so der Wortlaut ihrer Stellungnahme. Bei der WG wird Panke emotionaler. „Wir rocken die letzten Monate“, so ihr Schlusswort, für welches sie zustimmenden Applaus bekommt.

Dass mit Claudia Panke auch für die Wülfrather Gruppe ein wichtiges Kapitel zu Ende geht, führt Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz bereits vor Pankes persönlichen Stellungnahme aus. „Die WG feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum“, erinnert er die knapp 20 anwesenden Mitglieder. Am 27. Oktober 2009 saßen die ersten WG-Ratsmitglieder im Wülfrather Stadtrat. „Drei Ratssitzungen, drei Anträge“, erinnert sich Wolfgang Peetz, der in diesem Zusammenhang auf die stete Rührigkeit des Vereins aufmerksam macht. Beliebt waren die freien Politiker zunächst nicht.

„Wir haben mit viel Gegenwind angefangen, uns mittlerweile aber durch unsere strukturierte Arbeit einen Namen in der Bürgerschaft gemacht.“ Und so soll es auch künftig weitergehen. 20 Prozent strebt die Fraktion bei der kommenden Kommunalwahl an, die am 13. September 2020 entschieden wird. Bis dahin fließt zwar noch eine Menge Wasser den Rhein runter. „Und wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns“, fasst Iris Michel abschließend zusammen. Besonders Frauen sollen künftig vermehrt in der Kommunalpolitik auftreten. Da folgen wir einem Vorschlag der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt.“

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