Zwölf Meter hohe Wand für den RRX

Die Stadtteil-Politiker in der Bezirksvertretung 9 zeigen sich schockiert von den Entwürfen der Bahn.

Düsseldorf. Für den neuen Rhein-Ruhr-Express (RRX), der die Städte von Köln bis Dortmund besser verbinden soll, hat die Deutsche Bahn in Reisholz viel vor. Der RRX soll hier die Gleise für die S-Bahn und den Fernverkehr kreuzen. Die derzeit vorgesehene Überführung bedeutet eine teils bis zu zwölf Meter hohe Wand durch den Stadtteil. Katharina Legge, Vertreterin der DB Netz AG, die den Bereich plant, zeigte in der Bezirksvertretung 9 erste Entwürfe. Die Politiker reagierten geschockt und forderten eine Überarbeitung.

Notwendig wird die Überführung durch einen sechsgleisigen Ausbau, der den 15-Minuten-Takt des RRX möglich macht. Das sogenannte Kreuzungsbauwerk ist nördlich der Henkelstraße geplant, entlang der Further Straße, gegenüber von Privatgrundstücken. Die Züge kreuzen die Gleise über eine Brücke. Mit Vorher-Nachher-Animationen zeigte Legge, wie sich die betroffene Straße durch hohe Stütz- und Lärmschutzmauern verändern wird. „Das ist bislang ein Entwurf“, sagt sie. Diese Lösung sei am einfachsten umzusetzen. An anderen Varianten arbeite man aber bereits.

Die Politiker kritisierten die Pläne heftig. „Eine so hohe Wand erschlägt total“, sagte der stellvertretende Bezirksbürgermeister Udo Skalnik. „Sie nimmt den Anwohnern jedes Licht.“ Er plädierte für eine Unterführung. Einen Tunnel lehnte Legge jedoch ab. Dieser sei an dieser Stelle baulich schlicht nicht umsetzbar. „Eine Tieferlegung des Bauwerks ist jedoch eventuell eine Möglichkeit.“ Diese werde jetzt genauer betrachtet.

Einer alternativen Planung in Richtung Gewerbegebiet erteilte sie eine klare Absage. „Diese Variante haben wir genau geprüft. Sie wäre zu teuer, zu umfangreich und einige Betriebe müssten ganz weichen“, sagte sie. Auch eine Mit-Nutzung von vorhandenen Gütergleisen statt eines umfangreichen Baus schloss sie als Vorschlag aus. Es gebe zu viele Unsicherheiten. Die Bezirksvertreter wollen nun die neuen Entwürfe abwarten.

Von dem Kreuzungsbauwerk nicht betroffen sind derzeit die Pläne südlich der Henkelstraße, für die Weiterführung der Strecke nach Benrath. „Die Arbeiten ruhen, bis entschieden ist, ob der RRX dort halten wird oder nicht“, sagte Legge

Die Prüfung, ob der Haltepunkt in das Bundesprojekt mitaufgenommen werden kann, laufe noch. Die Stadt Düsseldorf setzt sich seit 2014 dafür ein.

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