U-Bahn: Die Wehrhahn-Linie liegt im Zeitplan

Oberirdisch ist die Hälfte geschafft. Der Schadowstraßen-Verkehr wechselt die Seite. Die Häuser am Wehrhahn sind indes gesichert.

Düsseldorf. Am Freitag war die Welt von Bernd Wittkötter, Projektleiter der Wehrhahn-Linie, kurzzeitig aus den Fugen geraten.

Wie die WZ berichtete, mussten am Morgen die Bewohner zweier Häuser am Wehrhahn für mehrere Stunden evakuiert werden, weil bei Schachtarbeiten die Fundamente der Gebäude untergraben worden waren. Sie mussten mit Betonfüllungen gestützt werden.

24 Stunden später konnte Wittkötter schon wieder Positives vermelden. Nicht nur, dass sich die besagten Wohnhäuser "keinen Millimeter bewegt" und keine Gefahr bestanden habe, auch die Bauarbeiten gehen voran.

"Wir haben Halbzeit", verkündete Wittkötter am Samstag Vormittag im Infocontainer der Wehrhahn-Linie. Gemeint sind die Oberflächenarbeiten des Mammutprojektes, die nun in ihre zweite Phase gehen. Deutlich sichtbar wird dies ab Montag auf der Schadowstraße, wo der Auto- und Straßenbahnverkehr innerhalb eines Wochenendes von der Süd- auf die Nordseite umgelegt wurde.

Am Freitagabend war die Schadowstraße für den Verkehr komplett gesperrt worden. Die Straßenbahnlinien 703, 712 und 713 wurden umgeleitet. Die zuvor aus der Mitte der Straße auf die Südseite verlegten Gleise wurden gekappt. Bereits am Samstag Vormittag lagen die neuen Schienenstränge auf der anderen Fahrbahnseite. Sie wurden am Jan-Wellem-Platz an das Liniennetz angeschlossen. Autos und Straßenbahn teilen sich die acht Meter breite Straße.

Um den Verkehr aufrecht zu erhalten, wurde am Wochenende der gesamte Straßenbelag zur Einbettung der neuen Gleise erneuert und eine Verkehrsinsel gebaut sowie die Straßenbeleuchtung und die Oberleitungen umgesetzt. Insgesamt 120 Arbeitskräfte waren von Freitagabend bis Montagmorgen rund um die Uhr im Einsatz.

Die zweite Hälfte der oberirdischen Arbeiten soll in einem Jahr abgeschlossen sein. "Dann fahren die Straßenbahnen wieder in der Mitte", sagt Wittkötter. Ab Ende 2010 soll nur noch unterirdisch gearbeitet werden.

Bis dahin müssen an der Oberfläche Vorarbeiten für die in der so genannten Deckelbauweise (siehe Infokasten) errichteten U-Bahnhöfe geleistet werden. Eine Verbesserung für den Verkehr sieht der Projektleiter schon heute. "Autofahrer können jetzt wieder von der Berliner Allee rechts in die Schadowstraße abbiegen."

Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement, ist zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des U-Bahn-Baus. "Das große Chaos ist nicht eingetreten", resümierte sie, "die Autofahrer haben sich darauf eingestellt und meiden die Baustelle." Die anliegenden Händler seien ebenfalls froh über die pünktliche Umlegung der Baustelle vor dem Weihnachtsgeschäft.

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