Prozess: Jugendbande schlug Kranken zusammen

Bei Raub und Einbrüchen brutal vorgegangen.

Düsseldorf. Aufmerksamkeit ist Mohammed M. nicht gewohnt. Wenn er abends loszieht, will er nicht bemerkt werden. Vor Gericht wirkt der 22-Jährige schüchtern, spricht leise, senkt den Blick. Seit gestern muss sich der 22-Jährige wegen schweren Raubes und Diebstahls verantworten. Er soll sich einer Bande angeschlossen haben, die sich Anfang 2009 in Flingern gründete und zwischen März und November 2009 in mindestens 29 Fällen in Wohnungen eingebrochen sein soll.

Dabei erbeuteten sieben jungen Männer zwischen 16 und 22Jahren, die meist über Fenster "auf Kipp" einstiegen, Elektrogeräte, Schmuck sowie insgesamt 2900 Euro Bargeld. Am 6. Oktober 2009 soll Mohammed M. mit seinem Kumpel Aimen Z. (16) in eine Wohnung an der Paulusstraße eingestiegen sein. Laut Anklage schlugen die Männer den an Muskelschwund erkrankten Hausbewohner nieder. Als ein weiterer Mann im Raum auftauchte, flüchteten sie ohne Beute. In einer anderen Wohnung drohten sie laut Anklage der Mieterin, sie werden sie töten, wenn sie das Geld nicht hergebe.

Mohammed M. nahm Dienstag über seinen Anwalt Stellung zu den Vorwürfen. Er habe lediglich Schmiere gestanden, sein Kumpel Z. habe ihn angestiftet. Er sei auch der Anführer der Bande gewesen. Z., der am Dienstag als Zeuge auftrat, wies die Schuld zurück: M. habe ihn auf die Idee gebracht. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt, ab Juni muss sich auch Z. vor Gericht verantworten - dann als Angeklagter.

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