Düsseldorf Prozess um verwahrloste Kinder: "Wohnung war völlig verdreckt"

Beim Düsseldorfer Prozess um ein Elternpaar, das seine Kinder vernachlässigt und misshandelt haben soll, berichtet die Staatsanwaltschaft von erschreckenden Zuständen in der Wohnung der Angeklagten - unter anderem von Matratzen voller Kot- und Urinflecken.

 Der angeklagte Vater verdeckt vor Beginn des Prozesses im Gerichtssaal sein Gesicht mit einer Mappe.

Der angeklagte Vater verdeckt vor Beginn des Prozesses im Gerichtssaal sein Gesicht mit einer Mappe.

Foto: David Young

Düsseldorf. Ein Elternpaar, das sieben seiner neun Kinder stark vernachlässigt und misshandelt haben soll, steht seit Mittwoch in Düsseldorf vor Gericht. Die Anklage wirft der 30 Jahre alten Mutter und der 36-jährige Vater Verletzung der Fürsorgepflicht und Misshandlung der Kinder vor.

Der Staatsanwalt berichtete am Mittwoch, wie Polizisten die Kinder in Düsseldorf im Januar 2015 bei einer Durchsuchung vorfanden: „Die Wohnung war in völlig verwahrlostem und verdrecktem Zustand. Für die Kinder gab es nicht einmal genügend Matratzen. Die vorhandenen waren voller Kot- und Urinflecken. Die Kinder waren verlaust, hatten verdreckte Gesichter und schmutzige Kleidung. Sie gaben an, zum Frühstück Gummibärchen und ungekochte Nudeln gegessen zu haben.“

Durch die monatelange Vernachlässigung hätten die Kinder massiven Karies gehabt und Verhaltensauffälligkeiten entwickelt. Bevor die angeklagten Eltern aussagten, schloss das Gericht die Öffentlichkeit auf Antrag der Verteidiger aus. Am Rande des Prozesses erhob der Vater der Angeklagten Vorwürfe gegen das Jugendamt: Seine Tochter sei überfordert gewesen und habe um Hilfe gebeten, aber die Stadt habe nicht reagiert. dpa

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