Nebenkläger : Loveparade-Prozess: Anklage deutlich ausgeweitet
Die Angeklagten im Loveparade-Prozess müssen sich seit Mittwoch wegen deutlich mehr Fällen von Körperverletzung verantworten als ursprünglich gedacht.
Düsseldorf. Im Prozess um die Katastrophe bei der Duisburger Loveparade hat das Landgericht den Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung ausgeweitet. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrer Anklage die Zahl der mindestens 652 Verletzten aus prozessökonomischen Gründen auf 18 Fälle beschränkt.
Das Gericht befand am Mittwoch in Düsseldorf, dass auch sämtliche Verletzungen der Nebenkläger Teil der Anklage sind. Damit müssen sich nun einige Angeklagte wegen Körperverletzung in 50, die anderen in 33 Fällen verantworten.
Die Verteidiger brachten eine umfassende Besetzungsrüge vor. Sie sind der Ansicht, dass der Fall vor der falschen Strafkammer verhandelt wird. „Die Besetzung ist rechtswidrig und verletzt das Grundrecht unseres Mandanten auf den gesetzlichen Richter“, sagte einer der Verteidiger in Düsseldorf.