Schadowstraße in Düsseldorf Politik diskutiert über LED-Werbebande - „Wollen keinen Times Square“

Düsseldorf · Wird die Schadowstraße bald zum New Yorker Times Square in klein? Oder zur schlanken Variante der Leuchtwerbung am Piccadilly Circus in London? Die Politik diskutiert über die LED-Werbebande an der Schadowstraße.

 In der zweiten Etage des neuen Gebäudes an der Schadowstraße soll die LED-Wand installiert werden.

In der zweiten Etage des neuen Gebäudes an der Schadowstraße soll die LED-Wand installiert werden.

Foto: ja/stadt

Wird die Schadowstraße bald zum New Yorker Times Square in klein? Oder zur schlanken Variante der Leuchtwerbung am Piccadilly Circus in London? Mancher Anhänger der geplanten 112 Meter langen und fünf Meter hohen LED-Reklamebandes am neuen Geschäftshaus von Kö-Bogen-II-Investor Centrum träumt schon von solchen Vergleichen. Die Debatte zum geplanten Riesen-Werbestreifen in der zweiten Etage ist jedenfalls eröffnet – und wird andauern, bis der Planungsausschuss am 27. März entscheidet, ob der Investor das LED-Band in der Länge eines Fußballplatzes anbringen darf.

„Nein, eine Art Times Square wollen wir nicht, das wäre unpassend“, sagt SPD-Fraktionschef Markus Raub, der zugleich aber klarstellt, dass er prinzipiell nicht gegen die digitale Großwerbung ist, denn: Sie kann dort belebend wirken. Gleichwohl habe die SPD Bedingungen gestellt, „einen Freifahrtschein stellen wir nicht aus“, so Raub. So wolle man vorher wissen, welcher Art Reklame dort laufen solle, wann die städtischen Kultureinrichtungen (für sie sind sechs Stunden am Tag kostenlos reserviert) werben dürfen (Raub: „Wir haben kein Interesse an Zeiten, wo da kaum ein Mensch ist“). Er ist sicher, dass der Investor solche Bedingungen nicht einfach ignorieren könne, er brauche schließlich die Befreiung durch die Stadt.

Keine Bedenken hat CDU-Planungsexperte Alexander Fils: „Ich bin 101-prozentig für diese LED-Wand“, sagt er begeistert, denn die störe an der Schadowstraße, wo praktisch keine Menschen wohnten, niemanden. Fils: „Ich verspreche mir dort wirklich einen belebenden Effekt, das kann im Zusammenspiel mit den Lichtinstallationen am P&C- und am Libeskind-Bau sogar eine Touristenattraktion werden.“

Ein klares „Nein“ kommt von der FDP. „Von einer riesigen Werbewand war in der gesamten Planungszeit nie die Rede, wir lehnen sie ab, weil sie den Gesamteindruck vom Kö-Bogen-II beschädigt“, sagt Parteichefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Letztlich diene sie nur kommerziellen Geschäftsinteressen, „vielleicht hat auch OB Geisel da irgendeinen Deal verabredet.“

Noch unentschieden sind die Grünen: Grundsätzliche Bedenken gegen Leuchtwerbung an der Schadowstraße hat Fraktionssprecher Norbert Czerwinski nicht: „Das kann da gut hinpassen“, sagt er, „aber wir müssen erst detailliert wissen, was dort genau passieren soll, wir stellen keinen Blankoscheck aus.“ Es brauche realistische, keine verharmlosend-beschönigenden Visualisierungen.

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