Düsseldorf. So soll der Karneval in Düsseldorf und Köln sicher werden

Düsseldorf · In Düsseldorf und Köln startet am Donnerstag der Straßenkarneval – gut bewacht, aber sicherheitspolitisch weniger brisant als in den Vorjahren.

 Nach dem Terroranschlag in Berlin galt auch im Karneval eine erhöhte Sicherheitsstufe – in diesem Jahr wird es wohl wieder entspannter.     Foto: dpa

Nach dem Terroranschlag in Berlin galt auch im Karneval eine erhöhte Sicherheitsstufe – in diesem Jahr wird es wohl wieder entspannter. Foto: dpa

Foto: Henning Schoon

Zurück zur Normalität – das könnte die inoffizielle Überschrift der Sicherheitskonzepte für die NRW-Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf an den bevorstehenden tollen Tagen sein. Nach den großen sicherheitspolitischen Erruptionen in der Vergangenheit – der Kölner Silvesternacht und dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt – hat sich die Gemengelage beruhigt. Sicherheits- und Ordnungsbehörden beider Städte allerdings betonen: Die Pläne sind so flexibel und die Kräfte so aufgestellt, dass sie bei einem erneuten Ausbruch sofort reagieren könnten.

In Düsseldorf sind der Altweiberdonnerstag sowie der Samstag „die kribbeligen Tage“, so ein Polizeisprecher. Es werde schon am Donnerstag „deutlich mehr Polizeipräsenz als an einem normalen Altstadtsamstag“ geben. Bereits in den vergangenen zwei Jahren habe sich  bewährt, dass die Hundertschaftskräfte mit mobiler Videoüberwachung unterwegs seien – zusätzlich zu den stationären Kameras der Polizei entlang der Bolkerstraße. Auch in Köln wird die Polizei mit „angepassten Stärken“ unterwegs sein, so ein Sprecher. Insbesondere Donnerstag, Sonntag und Montag fahre man „ein sehr flexibles Konzept“, um auf jede Lage reagieren zu können.

Während die Polizei in Düsseldorf aufatmen dürfte, weniger sicherheitsrelevante Spezialitäten im Rosenmontagszug dabeizuhaben als im Vorjahr, als die jüdische Gemeinde mit einem eigenen Wagen dabei war und die Toten Hosen einen Überraschungswagen besetzten, haben die Kollegen in Köln es mit einem politischen Gast zu tun: Innenminister Herbert Reul (CDU) wird mitfahren, auf Twitter hatten Posts Gerüchte geschürt, Braunkohlegegner könnten deshalb Aktionen planen, um den Zug zu stoppen. „Wir wissen das und überprüfen es“, so der Polizeisprecher. Ob die Ankündigungen als schlechter Scherz oder als ernsthafte Drohung zu verstehen sind, sei noch nicht abschließend geklärt.

Wer beim Besuch der jecken Hauptstädte auf keinen Fall in Konflikte mit den Ordnungskräften geraten will, dem seien diese Informationen empfohlen:

Düsseldorf: Lastwagen dürfen in die City, Glasflaschen nicht

Wie bereits berichtet verzichtet die Stadt Düsseldorf in diesem Jahr auf das Fahrverbot für Lastwagen über 3,5 Tonnen, das es zuvor an Rosenmontag als Reaktion auf den Terroranschlag in Berlin gegeben hatte. Betonelemente sowie Container als Schutzblockaden an Kreuzungen wird es aber wieder geben.

Das seit dem Jahr 2011 bewährte Glasflaschenverbot in der Altstadt wird es wieder geben: An Altweiber gilt das schon ab 8 Uhr, am Karnevalssonntag ab 12 Uhr und dann durchgehend bis zum Dienstagmorgen um 5 Uhr.

Die Verbotszone, innerhalb der auch Kioske keine Getränke in Glasbehältern verkaufen dürfen, reicht von der Heinrich-Heine-Allee bis zum Rheinufer und umfasst die Ratinger Straße.

Köln: Je nach Lage werden auch Musikanlagen verboten

Auch in Köln sollen Müll und Verletzungsgefahr mittels Glasverbot eingedämmt werden. In der Altstadt gilt es Donnerstag und Freitag jeweils ab 8 Uhr, Samstag ab 18 Uhr. Das Kwartier Latäng ist Weiberfastnacht ab 8 Uhr glasfrei, Samstag und Montag ab 15 Uhr – jeweils bis zum nächsten Morgen, 8 Uhr. In der Südstadt setzt die Stadt auf eine freiwillige Glasabgabe gegen Umfüllbecher, die im vergangenen Jahr erprobt wurde und sich bewährt hat.

Besonders für das Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße weist die Stadt darauf hin, dass mehrere Zugänge von vornherein gesperrt bleiben, um den Besucherstrom zu kanalisieren. Je nach Lage könne das Miführen von Musikanlagen untersagt werden, weil sich in ihrem Umfeld oft in kurzer Zeit Menschentrauben bildeten. Auch Bollerwagen und Handkarren hätten sich als Stolperfallen erwiesen, möglich sei, dass ihre Mitnahme ins Zülpicher Viertel untersagt werde.

Köln bleibt beim Lkw-Fahrverbot:  Fahrzeuge über 7,5 Tonnen dürfen an Weiberfastnacht, Karnevalssonntag und Rosenmontag nicht in die Innenstadt.

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