Bahnlinie Neue U81 zum Flughafen Düsseldorf soll wenigstens 2024 fertig sein

Düsseldorf · Die Stadt Düsseldorf will bei der Linie zum Flughafen endlich vorankommen. Der erste Bauabschnitt soll jetzt schon 230 Millionen Euro kosten.

Die verlängerte Stadtbahnlinie U81 vom Freiligrathplatz zum Flughafen überquert auch die B7. Simulation: Stadt Düsseldorf

Die verlängerte Stadtbahnlinie U81 vom Freiligrathplatz zum Flughafen überquert auch die B7. Simulation: Stadt Düsseldorf

Foto: Stadt Düsseldorf

Jetzt hat die Stadt selbst genug vom langen Warten auf die U81: Damit endlich Fahrt in die seit mindestens zehn Jahren geplante neue Stadtbahnlinie zum Flughafen kommt, legt Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke jetzt den wichtigen Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt der Politik vor – immerhin mehr als drei Jahre nachdem der Rat den Bedarfsbeschluss gefasst hat. Das ehrgeizige Ziel: Zur Fußball-EM 2024 soll die U81 fahren.

Hier die wichtigsten Fakten zur Bahnlinie:

Strecke und Takt: Die U81 soll im 20-Minuten-Takt vom Hauptbahnhof über die Altstadt zum Flughafen-Terminal fahren. Wenn es in einigen Jahren soweit ist, wird die U78 (Arena/Messe-Hauptbahnhof) ebenfalls nur noch im 20-Minuten-Takt verkehren. Weil die beiden Linien aber zeitversetzt aufeinander abgestimmt werden, fährt zwischen Freiligrathplatz und Hauptbahnhof alle zehn Minuten eine der beiden Linien (hinzu kommt natürlich weiter die U79).


Kosten: Wenig überraschend ist das Projekt im Laufe der Jahre immer teurer geworden – obwohl nicht einmal der Bauantrag genehmigt ist. Jetzt geht die Stadt von 230,3 Millionen Euro für den Bauabschnitt aus. Vor sieben Jahren landeten erste Kostenschätzungen einer Studie bei nur 95 Millionen Euro für die oberirdischen Schienen vom Freiligrathplatz in Stockum bis zum Flughafen; im Bedarfsbeschluss 2015 segnete die Politik dann 154 Millionen Euro ab. Die Kostensteigerung von (bis jetzt) fast 50 Prozent begründet die Stadt  unter anderem mit den explodierten Baukosten generell, zusätzlichen Maßnahmen zum Lärmschutz, höheren Kosten für den Grunderwerb und Entschädigungen (etwa an den Flughafen, weil der Parkplätze aufgeben muss).

Die Stadt geht davon aus, dass Bund und Land rund 130 Millionen Euro der Baukosten übernehmen.


Trassenführung: Die U81 schließt nördlich der Haltestelle Freiligrathplatz an die Gleise der U79. Auf insgesamt 1,9 Kilometern wird sie in fünf Bauabschnitten oberirdisch auf einem Rampenbauwerk und der neuen „Brücke Nordstern“ über die Kreuzung Danziger Straße mit der A44 geführt. Durch eine weitere Rampe erreicht die Stadtbahn wieder Straßenniveau und endet im unterirdischen Bahnhof Flughafen-Terminal im Bereich der zukünftigen Flughafenerweiterung.


Lärmschutz: Zum Schutz der Anlieger vor Lärm und Erschütterungen wird südlich der A44 und westlich der B8 eine Lärmschutzwand zwischen Bahngleisen und Lilienthalstraße errichtet. Auf der Brückenrampe und der Brücke Nordstern sind auf beiden Seiten Lärmschutzwände sowie auf der Brücke Unterschottermatten geplant. Hinzu kommen eine elastische Schienenbefestigung (stadteinwärts) oder eine Schienen-Schmieranlage im Bereich Nordsternbrücke.


Zeitplan: Im September 2015 hat die Stadt bei der Bezirksregierung den Planfeststellungsbeschluss und den Antrag auf Baugenehmigung eingereicht. Beides wurde – vor allem wegen der vielen Eingaben von Bürgen und Verbänden – bis heute nicht erteilt. Die Stadt drängt nun auf „Beschleunigungsmaßnahmen“ bei der Bearbeitung. Denn wenn nicht spätestens im Sommer Rechtssicherheit herrscht und nicht 2020 mit dem Bau begonnen wird, dann wird die U81 auch zur Euro 2024 nicht rollen.

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