Ärger : Sexismus-Verdacht: Stadt Düsseldorf hängt Werbeplakate für Leichtathletik-Event ab
Düsseldorf Die Rückansicht von Sandi Morris sorgt in Düsseldorf für Aufregung, dabei kommt sie erst nächstes Jahr in die Stadt – der Veranstalter des „PSD Bank Leichtathletik-Hallenmeetings“ ist fassungslos. Ist das Sexismus?
Sandi Morris, die amtierende Hallenweltmeisterin im Stabhochsprung, hat jetzt in Düsseldorf für reichlich Wirbel gesorgt – dabei kommt die 26-jährige Amerikanerin erst am 20. Februar nach Düsseldorf in die Leichtathletikhalle. Das hoffen jedenfalls die Organisatoren des „PSD Bank Leichtathletik-Hallenmeetings“. Auf einem Werbeplakat für diese etablierte Sportveranstaltung ist Frau Morris nun von hinten zu sehen, sie steht da in ihrem knappen Sportdress und neben ihr prangt der Spruch: „Finale oho“. Darin nun sahen einige Düsseldorfer eine unangemessene Zur-Schau-Stellung und plumpe Instrumentaliserung der Athletin, ja letztlich Sexismus.
CDU-Ratsherr und Sportexperte Stefan Wiedon etwa reklamiert für sich, gewiss kein Hardliner beim Thema Gleichberechtigung zu sein, sagt aber: „Als ich jetzt an dem Plakat vorbeifuhr, habe ich sofort gedacht: Herrje, muss das wieder sein? Muss jetzt auch schon für eine schöne Sportveranstaltung so geworben werden? Und dann noch mit dem eindeutig-zweideutigen Spruch ,Oho’ daneben?“ Er findet: „Nein, das ist einer drüber.“
„Das ist die ganz normale Sportkleidung der Athletin“
Und siehe da: Die „Sportstadt Düsseldorf“ als wichtigster Partner des Veranstalters, hat prompt reagiert: „Wir werden die Plakate mit diesem Motiv sofort entfernen“, sagt Martin Ammermann, der für den Sportbereich bei der städtischen Eventtochter „D.Live“ Verantwortliche. Denn man wolle jede negative Wirkung, die von diesem Plakat ausgehen könnte, vermeiden „im Sinne einer rein positiven Werbung für dieses tolle Event“, so Ammermann.