Saison wird für die HSG zu einem Abgesang

Nach dem „Ausverkauf“ ist die Mannschaft momentan nicht konkurrenzfähig.

Düsseldorf. Das Projekt Profi-Handball in Düsseldorf gekoppelt mit einem Neuaufbau aus eigenen Talenten und gestandenen Spielern ist bei der HSG auf der ganzen Linie gescheitert. Anstatt mittelfristig den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu realisieren, steht der Klub vor einem Scherbenhaufen und dem Zwangsabstieg in die Regionalliga. Wie konnte es dazu kommen? Wie sieht die Restsaison in der 2. Bundesliga aus? Hier einige wichtige Antworten.

Eigentlich ja, denn der hohe Schuldenstand des Altvereins war Manager und Präsident Frank Flatten sicherlich schon vor der Spielzeit bekannt. Trotzdem wurden teure Spieler (Arnarson, Lenz) verpflichtet, um in der eingleisigen 2. Bundesliga eine gute Rolle spielen zu können. Der Schuss ging nach hinten los. Die Mannschaft enttäuschte, die Zuschauer blieben bei den Heimspielen im Castello aus, die geplanten Einnahmen ebenfalls. Flatten gab auch an, dass Sponsorengelder ausgeblieben wären. Zusammen mit den Altlasten bezifferte er das Minus mit rund 350 000 Euro. Damit war der Insolvenzantrag für den Altverein unumgänglich.

Die erst im Sommer 2011 neu gegründete Spielbetriebs GmbH, die die Belange des Profiklubs steuert, kann in dieser Saison nur überleben, wenn die Kosten gesenkt werden oder wenn frisches Geld hereinkommt. Der Insolvenzverwalter Dirk Andres hat auch in diesem Fall das Wort. Darum mussten Spieler abgegeben werden. Mittlerweile sind die vier besten Torschützen und damit auch die teuersten Akteure bei anderen Vereinen untergekommen: Maximlian Weiß (Bergischer HC), Michael Hegemann und Mathias Lenz beim künftig maßgebenden Kooperationspartner DHC Rheinland sowie Ernir Arnarson (TV Emsdetten).

Ronny Rogawska als ambitionierter Trainer steht vor der undankbaren Aufgabe, eine Saison ohne Perspektive zu Ende zu bringen. Es wird schwer sein, die übrig gebliebenen Spieler zu motivieren. Für das Testspiel am Mittwoch bei Eintracht Hagen hat Rogawska gerade sechs Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Konkurrenzfähigkeit sieht anders aus. Der Spaß am Handball bleibt dabei auf der Strecke.

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